Eisenach könnte bald Hochschulstandort werden

Nein, es ist kein verspäteter Aprilscherz, den Eisenachs Oberbürgermeisterin Katja Wolf (Linke) da am Freitag den Vertretern der lokalen Presse beim monatlichen Gespräch auftischte: Eisenach soll Hochschulstandort werden.

Eisenach ist in Thüringen ein Leuchtturm für die Wirtschaft und damit auch für die angemessene Bildung

sagte Wolf und betonte, dass allerdings im Bereich der Hochschulen noch „deutlich Luft nach oben“ sei. Umso glücklicher sei die Stadtverwaltung nun, dass man mit der Hochschule für Wirtschaft und Management Mannheim (HdWM) einen Kooperationspartner für den Ausbau der Hochschullandschaft Thüringen gefunden habe. Denn eine Zusammenarbeit zwischen Stadt und der privaten Hochschule ist bereits bestens geplant.

Dabei ist es zunächst nicht das Ansinnen der beiden Partner, in Eisenach einen eigenen Campus mit Studenten zu installieren. Viel mehr sollen es zunächst Weiterbildungslehrgänge sein, die seitens der Hochschule in Eisenach angeboten und als Erstes von den Mitarbeitern der Stadtverwaltung belegt werden. Ab Herbst diesen Jahres wird der Aufstiegslehrgang „Kommunales Management Eisenach“ für Leitungskräfte der kommunalen Verwaltungen in der Region angeboten werden.

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Doch in Zukunft könne man sich auch vorstellen, so Wolf, noch mehr Angebot seitens der Hochschule in Anspruch zu nehmen und diese direkt in die Region zu holen. Auch der Vorsitzende des Hochschulkuratoriums der HdWM Florian Gerster begrüßte die Kooperation zwischen Hochschule und Stadt ausdrücklich. Er betonte das große Potential, das sowohl für kommunale Verwaltungen als auch für Wirtschaftsunternehmen in der qualifizierten Weiterbildung ihrer Mitarbeiter im Bereich Management liegt.

Allerdings wollen wir erst einmal klein beginnen und zunächst nur die Weiterbildungsangebote mit unseren Dozenten aus der Rhein-Neckar-Region besetzen

erklärte Gerster im Pressegespräch.

Dass aber überdies auch ein eigener Campus nicht ganz ausgeschlossen ist, darauf kamen Wolf und Gerster ebenfalls zu sprechen. Werden die Angebote zur Qualifikation gut angenommen, so ist eine sehr kleine der Hochschule in Eisenach durchaus denkbar. Von rund 20 Studenten pro Semester spricht Gerster dabei. Dies sei aber, so betonten beide ausdrücklich, noch vollkommene Zukunftsmusik und zeigt sich erst, wenn sich die ab Herbst gemachten Angebote etabliert haben. Aus diesem Grund verwies Wolf auch auf das Gerücht, das ehemalige Landeskirchenamt auf dem Pflugensberg zu einer Hochschule auszubauen und verneinte dies gänzlich. Zu ungeeignet seien die Räumlichkeiten in dem ehemaligen Wohnsitz der Familie Eichel-Streiber.

 

 

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