Eisenach lässt seine Bürger nicht allein

Spender beweisen gelebte Solidarität

„Eisenach lässt seine Bürger in besonderer Not nicht allein, wir halten solidarisch zusammen!“ – dieses Signal ging von dem Treffen mit den Brandopfern aus der Quer- und der Goldschmiedenstraße aus.

Die Sorge um und die Hilfe für die betroffenen Mieter und Gewerbetreibenden bleibt weiter der Schwerpunkt für uns, sagte Oberbürgermeisterin Katja Wolf nach dem Treffen im Rathaus mit den Opfern des Großbrandes in der vergangenen Woche.

Für jede Familie und jeden Ladenbesitzer stelle sich die jeweils persönliche Situation natürlich anders dar. Bei der Zusammenkunft wurde über konkrete Hilfsbedürfnisse der Betroffenen gesprochen und auf den Einzelfall zugeschnittene Hilfsmöglichkeiten überlegt.

Ein Teil der materiellen Schäden wird über Versicherungen zu regeln sein, aber es gibt darüber hinaus gehende Bedarfe der einzelnen Betroffenen. Da wollen wir helfen, unterstreicht Wolf.

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Sei es Hilfe beim Transport von Möbeln in die vorübergehend neue Wohnung, seien es Ratschläge für erforderliche Behördengänge (wie Postnachsendeaufträge, Ummelden bei Versorgungsunternehmen) oder praktische Unterstützung für eine neue Brille, eine Tierarztrechnung oder einen neuen Ausweis – oftmals sind es viele kleine Details, die die Betroffenen jetzt zu bewältigen haben. Daher erneuert die Oberbürgermeisterin ihren Aufruf, Spenden auf das von der Stadt genannte Konto bei der Sparkassen zu leisten. Bisher haben bereits 83 Spender eine Summe von 9.700 Euro bereitgestellt.

Das ist schon jetzt beeindruckend und gelebte Solidarität unter den Menschen Eisenachs und der Region, so Katja Wolf.

Im Nachgang zum Treffen wird jeder Einzelfall unter die Lupe genommen und geholfen, wo es am Dringendsten geboten ist. Die Stadt erklärte sich bereit, beim Koordinieren der Hilfeangebote zu unterstützen.

Neben dieser dringend notwendigen Sofort-Hilfe für die betroffenen Menschen, gilt es aber auch den Blick in die Zukunft zu werfen. „Wir müssen überlegen, was getan werden muss, um solche Katastrophen künftig soweit es geht zu verhindern“, betont Wolf. Deshalb wird sie sich mit einem Katalog an Vorschlägen und Prüfaufträgen zur künftigen Gestaltung der Sperrmüllsammlung an die Verantwortlichen in der Geschäftsführung des Abfallwirtschafts-Zweckverbandes Wartburgkreis – Stadt Eisenach (AZV) wenden.

Der verheerende Brand in Eisenach hat uns auf schreckliche Art verdeutlicht, dass enge Innenstadtlagen in einer besonderen Gefährdungssituation sind, weil der Sperrmüll dort nur unmittelbar an den Gebäuden gelagert werden kann, erklärt Wolf.

Dies gelte insbesondere für die Stadt Eisenach, stelle sich aber auch in Bad Salzungen oder so mancher historischen Straße etwa in Treffurt oder Ruhla ähnlich dar. Auf diese erhöhte Gefahrenlage in engen Innenstadtlagen gelte es zu reagieren. Dabei geht es vorrangig um die Sicherheit der Menschen, aber auch Belange des Umweltschutzes und der Sauberkeit in den Orten werden tangiert. Wolf:

Wenn es uns gelingt, auch nur einen möglichen Brand künftig zu verhindern, haben wir im Sinne unserer Menschen alles richtig gemacht. Ich denke meine Vorschläge und Prüfaufträge können dazu ein geeigneter und auch umsetzbarer Weg sein.

Der Katalog von Vorschlägen und Prüfaufträgen umfasst bereits Punkte wie verstärkte Kontrollen, wann und was für Sperrmüll bereitgestellt wird, eine schnellere Abfuhr des Sperrmülls und das Anlegen von speziellen Sammelplätzen in Innenstadt- und reinen Wohngebietslagen. Ziel ist, durch das Vermeiden von Gefahrensituationen und Vorbeugen gegen Vandalismus für mehr Sicherheit zu sorgen.

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