Eisenacher Feuerwehren trainieren den Ernstfall

Damit in solchen Situationen jeder Handgriff sitzt, übten jetzt 6 Beamte der Eisenacher Berufsfeuerwehr gemeinsam mit Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren Hörschel und Neuenhof verschiedene Einsatzszenarien auf der Werra bei Spichra.
Themen der Übung waren der sichere Einsatz auf dem Wasser/Bootsausbildung, Unfallschutz bei Einsätzen auf dem Wasser und Erste Hilfe.

Das oberste Gebot für die Beamten und Kameraden lautet: Niemals ohne Rettungsweste ins Boot. Denn was beim Kentern des Rettungsbootes alles passieren kann, brachte Ralf Gasterstedt, Oberbrandmeister und Leiter der Ausbildungseinheit auf den Punkt: «Ihr würdet Euch nicht lange über Wasser halten können!» Denn die Schutzbekleidung der Beamten und Kameraden ist ohnehin schon schwer und die Stiefel laufen im Ernstfall schnell voll Wasser. Aber auch Treibgut oder Astspitzen, die aus dem Wasser ragen, können mögliche Gefahrenquellen sein. Hier ist erhöhte Wachsamkeit des Bootsführers gefordert.

Die ist auch dann wichtig, wenn es um das Bergen eines Bewusstlosen aus dem Wasser geht. Die Beamten und Kameraden übten auch dies unter realistischen Bedingungen. So war es ihre Aufgabe, eine in die Werra geworfene Puppe aus dem Wasser zu holen und sicher ans Ufer zu bringen. «Zum eigenen Körpergewicht des Ertrinkungsopfers kommt noch mehr Gewicht hinzu, da sich sämtliche Kleidungsstücke mit Wasser vollgesogen haben», erklärte Gasterstedt. Je nach Größe und Gewicht der Person kommen so schnell 90 bis 100 Kilogramm oder mehr zusammen. Panikattacken oder Angstzustände machen die Rettung zusätzlich kompliziert.

Neben verschiedenen Übungen mit dem Rettungsring stand auch die richtige Erstversorgung von Ertrinkenden auf dem Programm. Hier kommt es der Berufsfeuerwehr Eisenach zugute, dass unter den Beamten neben ausgebildeten Rettungsschwimmern auch ausgebildete Rettungsassistenten sind. Brandmeister Fabian Dahnert fasste das Wesentliche zusammen. Ein unterkühlter Körper muss unbedingt warm gehalten werden. Die Person muss außerdem schonend bewegt werden und die Vitalfunktionen müssen überprüft werden.

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