Eisenacher und Gäste feiern einen farbenprächtigen Sommergewinn

Bildquelle: © Stadt Eisenach/Birgit Schellbach – Den letzten Wagen gestalten die Sommergewinns-Originale. Diesmal waren Tante Frieda (Christiane Tomaske), Hermine (Heike Apel-Spengler) und Schorsch (Torsten Daut) in den Löbersbach abgetaucht und haben Oberbürgermeister Christoph Ihling (links) mit Funden aus der Unterwelt überrascht.

Rund 20.000 Gäste aus nah und fern sind am Sonnabend (28. März) nach Eisenach gekommen, um einen farbenprächtigen, fröhlichen und friedlichen Festzug zum Sommergewinn zu erleben.

Bereits seit den Vormittagsstunden herrschte ein reges Treiben in der Stadt. Zum Ständchen mit den Diedorfer Blasmusikanten auf dem Markt sind Gäste aus Eisenachs Partnerstädten begrüßt worden, aus Waverly (USA), aus Sedan (Frankreich), Sarospatak (Ungarn), aus Marburg und aus der Reuter-Stadt Stavenhagen. Die Diedorfer spielen seit 50 Jahren beim Sommergewinn auf und freuten sich über ihr Präsent, Stupps-Bier aus der regionalen Brauerei Steinbach im Wartburgkreis.

Thema des Festzugs: Seltenes Handwerk in Thüringen

Steinbach ist auch erstmals im Festzug vertreten gewesen. In dem Bergdorf werkelten einst Messerschmiede. Das passte zum diesjährigen Motto „Seltenes Handwerk in Thüringen“. Zu sehen waren Blaudrucker, Glasbläser und Stockmacher. Aus Eisenach sind Buchbinderin, Hutmacherin, Perückenmacherin sowie Orthopädietechniker mit von der Partie gewesen.

Hinter dem Plakat „Auch wir verstehen unser Handwerk“ sind Handballer und Fans des ThSV Eisenach gelaufen, darunter Spieler der Bundesliga-Mannschaft.

Neben dem Motto-Teil gibt es den traditionellen Teil mit den Symbolen des Sommergewinns, Hahn, Ei und Brezel, die in Hunderten Krepppapierblüten in Szene gesetzt worden sind. Die Blütenfrauen haben einen eigenen Festwagen, ebenso wie der Vorstand der Sommergewinnszunft oder die Häuserschmücker vom Stiegk.

Die Germanen verdeutlichen, dass der Brauch des Winteraustreibens heidnischen Ursprungs ist. Sie kündigten das Gefolge des Winters an, zu dem unter anderem Schneemänner, Eisbären und Eskimos gehörten. Während sich Frau Sunna mit Blütenkränzen, Schmetterlingen und kleinen Sonnenstrahlen umgeben hat.

© Stadt Eisenach/Birgit Schellbach – Die Germanen bejubeln das Abbrennen der Strohpuppe als Zeichen der Niederlage des Winters.

Mehr als 1200 Mitwirkende

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Der Festzug vereinte mehr als 1200 Mitwirkende in 46 Laufgruppen und auf 32 Wagen. Viele Akteure sind Kinder und Jugendliche aus Eisenacher Schulen.

Traditionell werden die Festwagen von Pferdegespannen gezogen: 91 Pferde und ein Eselgespann waren es diesmal. Weiter haben zehn Kapellen und Spielmannszüge für Stimmung gesorgt.

Höhepunkt des Festzugs war das Streitgespräch auf dem Markt. Wie bestellt kam die Sonne hinter den Wolken hervor und strahlte, als Frau Sunna (Anna-Katharina Hess) den Winter (Roberto Fink) bezwungen hat. Anschließend ist die Strohpuppe als Symbol der Niederlage des Winters verbrannt worden.

Ministerpräsident unter den Ehrengästen

Zu den Ehrengästen auf der Tribüne vor dem Stadtschloss gehörten Ministerpräsident Mario Voigt, Finanzministerin Katja Wolf, Infrastrukturminister Steffen Schütz, Landtagspräsident Thadäus König und Landrat Dr. Michael Brodführer. Sie stimmten mit vielen gut gelaunten Menschen ein in den Schlachtruf des Sommergewinns: „Gut Ei, gut Ei und Kikeriki“.

Die Sommergewinnszunft und die Stadtverwaltung, die gemeinsam Deutschlands größtes Frühlingsfest auf die Beine stellen, zogen ein durchweg positives Fazit. Das über Monate erarbeitete Sicherheitskonzept hat sich bewährt.

Oberbürgermeister Christoph Ihling dankte allen, die zum Gelingen beigetragen haben, den unzähligen Ehrenamtlichen ebenso wie Polizei, Feuerwehren, Rettungs- und Sanitätsdiensten, Sicherheitsfirmen und dem Technischen Hilfswerk.

Allein rund 7000 Stunden haben Mitglieder und Helfer der Sommergwinnszunft geleistet, um den Festzug auf die Beine zu stellen. Wagen sind neu gebaut, Kostüme geschneidert und rund 400.000 Blüten aus Krepppapier gedreht worden.

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