Elisabeth-Skulptur vor der Predigerkirche eingeweiht

Kunst im öffentlichen Raum

Am kommenden Sonntag, 3. Oktober, wird um 14 Uhr die Elisabeth-Skulptur „Der Weg“ des Bildhauers Hardy Raub vor der Predigerkirche (Thüringer Museum Eisenach) eingeweiht. Eisenacher*innen und Gäste der Stadt sind herzlich eingeladen. Im Rahmen der Einweihung durch Oberbürgermeisterin Katja Wolf wird der Künstler Hardy Raub zu Idee und Umsetzung seines Werkes sprechen. Der Eisenacher Gitarrist Carsten Degenhardt begleitet die Einweihung musikalisch.

Die Skulptur symbolisiert den Lebensweg der ungarischen Königstochter und späteren Landgräfin von Thüringen, die ihrem Armutsideal folgend im Alter von 24 Jahren in Marburg verstarb. Die Predigerkirche wurde der bereits 1235 heiliggesprochenen Elisabeth und Johannes dem Täufer um 1240 geweiht. Das Kunstwerk des Bildhauers Hardy Raub soll diesen Bezug bereits im Außenbereich der ehemaligen Dominikanerkirche verdeutlichen.

Die Skulptur besteht aus den Materialien Sandstein, Beton und unzerbrechlichem Glas. Die Steinmaterialien wurden sowohl aus Thüringen als auch aus Ungarn geliefert. Ein linienartiger Durchbruch in der Mitte des Werkes symbolisiert die Lebenslinie, den Lebensweg Elisabeths. Es entsteht ein Lichtweg, den der Künstler mit übereinandergeschichteten Glasscherben ausfüllt. Morgen- und Abendsonne werden so jeweils wechselseitig auf die beiden Stelen reflektiert, die symbolisch für Elisabeth und Ludwig IV. stehen.

Perspektivisch soll in der Umgebung der Skulptur an der Nordseite der Predigerkirche ein Umfeld entstehen, das zum Verweilen einlädt. Eine besondere Symbolik hat die Übernahme der Patenschaft für die Elisabeth-Skulptur durch Schüler des Martin-Luther-Gymnasiums. Andrea Girbardt, Kunstlehrerin am Gymnasium, wird mit einer 11. Klasse die erste Patenschaft übernehmen, die jeweils nach zwei Jahren an eine andere Klasse übergeht.

Künstler Hardy Raub, geboren in Eisenach, arbeitet seit 1993 als Bildhauer. Er wirkte in zahlreichen internationalen Kunstprojekten mit und intensivierte seine Studien auf Fernreisen, die seine Kunst immer wieder neu prägten. Seine Werke werden sowohl national als auch international ausgestellt und wurden vielfach prämiert. Hardy Raub sieht seine Aufgabe als Bildhauer darin, organische Energie aus der Natur in einer Skulptur zu erfassen und sie über das Werk dahin zu bringen, wo sie gebraucht wird, um aus ihr Kraft zu schöpfen.

Dank Ute Lieske, ehemalige Eisenacher Dezernentin und Bürgermeisterin a.D., ermöglichte das Kunstprojekt „Der Weg“ mit einer privaten Spende von 6.000 Euro. Mit umfangreichen Fach- und Sachleistungen bei Erstellung und Aufbau der Skulptur unterstützte dankenswerterweise der Eisenacher Steinmetzbetrieb Schäfer.