Energiesparen macht Schule: Eisenacher Schulen erwirtschaften Geld für Stadtkasse

Bereits im dritten Jahr läuft an Eisenacher Schulen das Projekt »Energiesparen macht Schule” mit Erfolg. Bei diesem auf fünf Jahre angelegten Energiesparprogramm senken Lehrer, Schüler und Hausmeister nachhaltig den Energieverbrauch und die entsprechenden Kosten. Im Auftrag der Stadt Eisenach werden die Schulen dabei von der Jenaer Firma Energie gewinnt! unterstützt.

Das Projekt, an dem sich inzwischen 14 Schulen beteiligen, wurde auch im dritten Jahr sehr erfolgreich fortgesetzt. Verglichen mit dem Referenzjahr 2010 konnten die Schulen ihren Energieverbrauch um über 10 Prozent reduzieren. Durch die Verbrauchseinsparungen wurden die Energiekosten der Schulen erneut um über 98.000 Euro gesenkt (2012: 85.800 Euro, 2011: 64.000 Euro). »Damit konnte das Einsparergebnis der ersten zwei Jahre nochmals verbessert werden”, lobte Bürgermeister Andreas Ludwig alle Projekt-Teilnehmer. Auch das Klima profitiert vom Engagement der Schulen: Durch den geringeren Energieverbrauch konnten die Schulen ihre Kohlenstoffdioxid-Emissionen um 180 Tonnen CO2 vermindern. Dies ist ein beachtlicher Beitrag der Eisenacher Schulen zu den Klimaschutzzielen der Stadt Eisenach.

Von dem eingesparten Geld erhalten die beteiligten Schulen eine vertraglich festgelegte Erfolgsbeteiligung. Für das Projektjahr 2013 ist dies ein Betrag von über 30.000 Euro (2012: rund 27.600 Euro), die der Bürgermeister als erwirtschaftete Prämien den Vertretern der 14 Schulen überreichen konnte. Diese Mittel stehen den Schulen zur freien Verfügung und dienen als Anreiz für weitere Energiesparaktivitäten.

Die Stadt Eisenach spart bei der Aktion erneut über 41.000 Euro (2012: rund 34.100 Euro; (2011: 25.000 Euro). »Einen Teil dieses Geldes konnten wir schon wieder in bauliche Energiesparmaßnahmen an den Schulen investieren – zum Beispiel sind in der Georgenschule die Heizungsrohre neu isoliert”, berichtet Bürgermeister Andreas Ludwig. »Damit wurde ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu den Zielen des städtischen Energieberichtes erreicht.”

Beeindruckende Einsparungen von über zwanzig Prozent wurden am Elisabeth-Gymnasium erzielt, an dem vor zwei Jahren Schüler mit dem eingesparten Geld die oberste Geschossdecke und die einfach verglasten Fenster gedämmt hatten. Außerdem reichten die eingesparten Mittel auch, um offen liegende Heizungsrohre am Elisabeth-Gymnasium und an der Goetheschule von einer Fachfirma zu isolieren.

Mit diesen insgesamt erwirtschafteten 71.000 Euro entlasten die Schulen den knappen städtischen Haushalt zwar nicht entscheidend, aber erheblich.

Der Startschuss für das Projekt »Energiesparen macht Schule” fiel am 1. Januar 2011 an elf Eisenacher Schulen – »Georgenschule”, »Jakobschule”, »Hörselschule”, »Oststadtschule”, »Johann Wolfgang von Goethe”, »Geschwister Scholl”, Elisabeth-Gymnasium, Ernst-Abbe-Gymnasium, Berufsschulzentrum »Ludwig Erhardt” Schulteil II (Siebenbornstraße), Berufsschulzentrum »Ludwig Erhardt” Schulteil V (Nordplatz) und Staatliches Regionales Förderzentrum »Pestalozzi”. Inzwischen beteiligen sich auch die Mosewaldschule, die Wartburgschule und die Musikschule an dem Projekt.

Anzeige

Das Projekt »Energiesparen macht Schule”

Das auf fünf Jahre angelegte Energiesparprojekt verfolgt das Ziel, den Energie- und Wasserverbrauch an den Schulen nachhaltig zu senken, das Nutzerverhalten dauerhaft zu ändern sowie mit den natürlichen Ressourcen schonend umzugehen. Zudem soll für die Schüler ein angenehmes Lernklima erreicht werden – mit möglichst optimalen Werten bei Temperatur, Luftfeuchtigkeit und CO2 in den Klassenräumen.

Das Projekt »Energiesparen macht Schule” finanziert sich selbst. Die Schulen erhalten eine vertraglich festgelegte Erfolgsbeteiligung, die sich aus 15 Prozent der in der Schule tatsächlich erzielten Einsparung sowie einer Umlage entsprechend ihrer Schülerzahl zusammensetzt. Weiterhin profitiert vom Erfolg die Stadtverwaltung Eisenach, wobei mindestens die Hälfte der aus dem Projekt eingesparten Mittel wieder für Investitionen in Energiesparmaßnahmen eingesetzt wird.

Aber auch die Schüler und Lehrer sind am Projekt beteiligt. An den Schulen gibt es Energielehrer und Energieteams mit je zwei bis fünf Schülern. Ihre Aufgabe ist es, zum Beispiel auf richtiges Lüften (Stoßlüften) sowie die Temperatur im Klassenraum zu achten und diese gegebenenfalls zu regulieren. Daneben sind die Hausmeister angehalten auf eine gemäßigte Temperatur und Energieeinsparungen zu achten. Dies gilt vor allem in der Ferienzeit.

Das Einsparpotenzial des Projektes »Energiesparen macht Schule” wird auf etwa 15 bis 18 Prozent geschätzt. Um ein bestmögliches Ergebnis zu erreichen, werden vielfältige Methoden angewandt.

Zu Beginn des Projektes gab es Weiterbildungsseminare für Lehrer und Hausmeister zum Energieeinsatz und zur Energieeinsparung in der Schule. Des Weiteren erhielten die Schulen Messgeräte bzw. Experimentierkoffer. Diese erleichtern die pädagogische Umsetzung im Unterricht und ermöglichen eine wissenschaftliche Herangehensweise an das Energiesparen.

Generell erhalten die Schulen einen monatlichen Energierundbrief mit weiteren Energietipps. Eine jährliche Gebäude-Inspektion mit den Mitarbeitern der städtischen Gebäudemanagement-Abteilung, den Hausmeistern und Schulleitern trägt dazu bei, weitere Einsparpotenziale zu erkennen.

Den federführenden Auftrag für das Projekt »Energiesparen macht Schule” erhielt die Firma »Energie gewinnt!” aus Jena, die bei der Umsetzung eng mit der in Bielefeld ansässigen »e&u energiebüro gmbh” sowie der DP Gebäudeenergieberatung Mühlhausen zusammen arbeitet. Sie stehen den städtischen Mitarbeitern und den Energieteams, den Energielehrern sowie den Schulleitern sowohl bei fachlichen als auch pädagogischen Fragen unterstützend zur Seite. Die beteiligten Firmen erhalten eine erfolgsabhängige Provision.

Anzeige
Anzeige