Erfolgreicher Verwaltungsaustausch

in Partnerstadt Sedan

Eine Eisenacher Delegation reiste für einen Verwaltungsaustausch in die Partnerstadt Sedan in Frankreich. Große Themen des Austausches waren das Vereinsleben im Bereich Sport und das Thema Rechtsextremismus. Neben Oberbürgermeisterin Katja Wolf und dem Hauptamtlichen Beigeordneten Ingo Wachtmeister nahmen Vertreter*innen der Stadtverwaltung, des Kreissportbundes, der Polizeiinspektion, der lokalen Partnerschaft für Demokratie „Vielfalt tut gut“ und des Bündnis gegen Rechtextremismus teil.

Der Austausch war mehr als gelungen und bietet nachhaltig neuen Boden für Ideen und gemeinsame Projekte. Durch konstruktiven Austausch können wir gemeinsam wachsen und uns weiterentwickeln, so Oberbürgermeisterin Katja Wolf nach der Reise.

Begeistert zeigt sich auch Sedans Bürgermeister Didier Herbillion:

Der freundschaftliche Austausch mit unserer Partnerstadt Eisenach war inhaltlich sehr interessant. Mir ist es ein großes Anliegen, dass diese Austausche weiterhin regelmäßig stattfinden. Ich freue mich daher bereits jetzt schon auf das nächste Treffen im Herbst in Eisenach.

Vorträge, Präsentationen und Besuche im Bereich Sport

Gestartet wurde der thematische Austausch am 11. Februar. Vorgestellt wurde die Geschichte des Sportes in Sedan anhand seiner großen Sportvereine: Fußball, Gymnastik, Schießen und Rudern. Der Bürgermeister von Sedan, Didier Herbillion, legte in seinem Vortrag das Augenmerk auf den Bereich Fußball.

Anschließend ging es inhaltlich zur Sportpolitik: von nationalen Aktionen zu städtischen Aktionen. Es folgte ein Austausch und eine Diskussionsrunde mit den anwesenden Clubpräsidenten über das Ehrenamt im sportlichen Bereich und dessen Finanzierung.

Nach dem Austausch der anwesenden Clubpräsidenten über das Ehrenamt im sportlichen Bereich und dessen Finanzierung folgte eine Besichtigung des Stadions Dugauguez sowie eines Schießstandes. Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, die Sportstätten von Sedan und Eisenach anhand der Kriterien Vielfalt, der Qualität und der Nachhaltigkeit der Sportinfrastruktur zu vergleichen.

Wir sind überzeugt, dass der Sport eine wichtige Brücke zwischen unseren beiden Städten bildet, die uns noch enger zusammenbringt. Gerade im Breitensport sehen wir noch Entwicklungsmöglichkeiten. Die gegenseitigen Besuche von Sportlern zu den Sportevents sind für uns gelebte Städtepartnerschaft, so Andreas Böhme und Frank Albrecht vom Kreissportbund.

Seitens des Kreissportbundes wurden Einladungen zu den Eisenacher Sportevents ausgesprochen:

Wir freuen uns schon auf eine rege Beteiligung der Sportler aus Sedan am Rennsteiglauf und an Judo-Turnieren des PSV-Eisenach.

Außerdem wurde auf Wunsch der Delegation aus Eisenach an diesem Tag das deutsche Kriegsdenkmal auf dem St. Charles Friedhof besichtigt.

Besonders beeindruckend fand ich den Besuch der Fußballarena und vor allem des Friedhofes mit den Kriegsgräberstätte aus dem 1. Weltkrieg mit dem restaurierten deutschen Mahnmal, so der Hauptamtliche Info Wachtmeister nach dem Besuch.

© Dominik Lindner
Austausch in Sedan.

Austausch zum Thema Rechtsextremismus, Besuch einer Schule und eines Krankenhauses

Ein Austausch über den Aufstieg der extremen Rechten fand am 13. Februar statt. Die Geschichte der extremen Rechten in Frankreich wurde aufgezeigt, ebenso die Integrationspolitik in Frankreich und die Umsetzung in Sedan.

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Vorgestellt wurden die Vereine „L`Espérance“ und „Les Femmes Relais“, welche sich für die Integration von geflüchteten Menschen, für von Gewalt betroffene Frauen oder für Menschen in schwierigen sozialen Lebenslagen einsetzen. Nach dem Besuch des Zentrums für Unterkunft und Wiedereingliederung „L` Espérance“ (Die Hoffnung) sagte die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Eisenach, Ulrike Quentel:

Ich bin beeindruckt vom Konzept dieser Einrichtung. Menschen mit sozialen oder psychischen Problemen oder weil sie von Gewalt betroffen sind werden hier unterstützt und befähigt, wieder eigenständig und selbstbestimmt im Alltag zurechtzukommen. Das gelingt nur, durch die fachliche Kompetenz der Mitarbeiter*innen und weil die Einrichtung finanziell gesichert ist.

Jörg Rumpf vom Bündnis gegen Rechtsextremismus Eisenach informierte über das Projekt Stolpersteine“, Dominik Lindner von der Koordinierungs- und Fachstelle stellte die Lokale Partnerschaft für Demokratie „Vielfalt tut gut“ vor.

Der Austausch war sehr intensiv, ich habe viele Eindrücke und Informationen aus Sedan mitgenommen, so Dominik Lindner.

Ronny Pommer von der Polizeiinspektion Eisenach berichtete über das Aufdecken des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) mit den verübten Verbrechen im Eisenacher Bezug.

Dass es Extremisten gleichwohl noch immer gelingt, teilweise mühelos in die Gesellschaft und lokale Politik einzudringen, Menschen für sich zu gewinnen, macht äußerst betroffen und die Notwendigkeit eines starken, handlungsfähigen Rechtsstaats bewusst, so Ronny Pommer.

Besucht wurde auch eine örtliche Schule, das Collège „Le Lac“ und dessen Studiolabor. Vorgestellt wurde das französische Schulsystem sowie die Arbeitsweise an französischen Schulen. Die Schüler*innen präsentierten ein Umweltprojekt mit eigenen Nutztieren, die an der Schule gehalten wurden (Hühner, Hasen). Die Einleitung einer Schulpartnerschaft wurde angebahnt.

Eine weitere Eisenacher Delegation um den Hauptamtlichen Beigeordneten Ingo Wachtmeister besuchte ein Krankenhaus.

Der offene, freundliche Empfang im kommunalen Krankenhaus bleibt in guter Erinnerung. Dieses ist Teil eines großen Klinikverbundes, das die gesamte Bevölkerung der Region Ardennen versorgt, mit vier Standorten und fast 3000 Beschäftigten. Hier wird, wie auch bei uns, abschnittsweise neu gebaut, um die Versorgung der Menschen zu sichern.

Finanzierung des Verwaltungsaustausches

Möglich wurde der Austausch der Partnerstädte durch eine Förderung des Deutsch-Französischen Bürgerfonds, welcher die Verwaltungsfahrt mit etwa 2400 Euro unterstützte. Der Deutsch-Französische Bürgerfonds vernetzt und finanziert Projekte, die die deutsch-französische Freundschaft und Europa stärken. Mehr zum Deutsch-Französischen Bürgerfonds ist hier zu finden.

Nächster Besuch in Eisenach

Der nächste Besuch ist bereits in Planung. Eine Delegation aus Sedan wird im Herbst nach Eisenach reisen. Geplant ist ein Austausch der Ordnungsbehörden und Rettungsinstitutionen, wie Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei und Ordnungsbehörden.

Die Gelegenheit, sich freundschaftlich tiefer zu verbinden, an gemeinsamen Initiativen mitzuwirken und dabei auch die bemerkenswerte Gastfreundschaft unserer Nachbarn genießen zu dürfen, bereicherte nicht nur mich, sondern sämtliche Teilnehmer, die durchaus sichtlich gerührt waren, sagte Ronny Pommer über den Austausch.

Weiterhin ist geplant, dass eine Delegation des St. Georg Klinikums, unter Leitung Dr. Benno Kretschmar, das örtliche Krankenhaus besucht.

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