Erinnerung an Orte Jüdischen Lebens in Eisenach

Bildquelle: agentur ideenwert
Öffentliche Vorstellung der 3. Auflage des Buches zu den Stolpersteinen in der Buchhandlung Leselust
Anfang diesen Jahres erschien die dritte, erheblich erweitere Auflage des Buches mit biographischen Hintergrundinformationen zu den Stolpersteinen, die bisher in Eisenach verlegt wurden. Immer wieder gab es den Wunsch von verschiedenen Eisenacher Bürgern, das Buch auch noch einmal öffentlich vorzustellen. Diesen kommt nun die Buchhandlung Leselust gemeinsam mit Thekla Bernecker vom Kunstverein Eisenach nach. Am Mittwoch, den 7. Mai, ein Tag vor dem Feiertag der Befreiung vom Nationalsozialismus, gibt es um 18:30 eine öffentliche Vorstellung der neuen 3. Auflage des Stolpersteinbuches in der Buchhandlung LeseLust. Roland Kabisch, einer der Hauptinitiatoren des Projektes Stolpersteine in Eisenach und treibende Kraft hinter der 3. Auflage und Dr. Reinhold Brunner werden Einblicke in die Hintergründe zur Entstehung des Buches und zur jüdischen Geschichte Eisenachs geben.
Es wird um Voranmeldung unter 03691/733 822 oder unter kontakt@leselust-eisenach.de gebeten, da es nur eine begrenzte Platzanzahl gibt.
Die neue Auflage enthält seit der letzten Ausgabe des Buches 2013 aktualisierte Biografien aller Personen, für die Stolpersteine in Eisenach verlegt wurden, Informationen zu den neuesten Steinen, Fotografien von Frank Rothe und Ulrich Kneise sowie weiteren historischen Abbildungen aus dem Eisenacher Stadtarchiv sowie Informationen zur jüdischen Geschichte Eisenachs und Fotos der Stolpersteine.
Herausgegeben wird die dritte, mit englischer Übersetzung versehene Neuauflage erneut von Dr. Reinhold Brunner im Auftrag des Bündnisses gegen Rechtsextremismus. Gefördert wurde das Buch vom Freistaat Thüringen, der Sparkassen-Stiftung der Wartburgregion sowie der Lokalen Partnerschaft für Demokratie. Das Buch kann man an dem Abend auch erhalten. Um eine Spende für die Fortführung des Projektes wird gebeten.
Stolpersteine werden in Eisenach seit 2009 verlegt. Mittlerweile sind 136 Stolpersteine an 54 Stellen verlegt worden, die an das Schicksal von verfolgten Menschen erinnern, die von den Nationalsozialisten verfolgt, deportiert oder ermordet wurden.
Die Stolpersteine sind ein Projekt des 1947 in Berlin geborenen Künstlers Gunter Demnig, inspiriert durch eine Passage aus dem Talmud „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“. Demnig entwarf im Jahr 1993 den ersten Stolperstein. Die Gedenksteine bestehen aus einer 96 x 96 Millimeter großen Gedenktafel aus Messing mit Betonwürfel, die inzwischen in rund 1300 Kommunen der Bundesrepublik und 21 europäischen Ländern verlegt wurde.