Erntedankfest des Wartburgkreises gelingt als Open Air

Das Erntedankfest des Wartburgkreises, das seit 12 Jahren alljährlich in einer anderen Kirche des Landkreises stattfindet hat am Wochenende gleich drei Premieren erlebt.

Damit das stets gut besuchte Fest auch unter Coronaauflagen organisiert werden konnte, hatte Landrat Reinhard Krebs die Idee, es erstmals nicht in einer Kirche sondern in einem Landwirtschaftsbetrieb mit großer Freifläche zu veranstalten. Der Festgottesdienst war daher auf dem Dermbacher Rhönlandhof ebenfalls zum ersten Mal unter freiem Himmel und als ökumenischer Gottesdienst zu erleben. Die Rhönland eG ist ein landwirtschaftlicher Gemischtbetrieb mit einer ausgedehnten Direktvermarktung ländlicher Produkte. Mit großem Aufwand und viel Liebe zum Detail hatten Geschäftsführer Gerold Ditzel und sein Team den Hof geschmückt und viele Angebote für große und kleine Gäste organisiert.

Der Gottesdienst fand mit herrlichem Panoramablick in die Rhön statt. Das Wetter wartete neben Sonnenschein auch mit Regen und Windböen auf – dies hielt die zahlreichen Gäste aber nicht davon ab, gemeinsam den Gottesdienst und die Erntegaben des Jahres zu feiern. Musikalisch begleitet wurde die Feier von den Landfrauen aus Brunnhartshausen, die auch eine prachtvolle Erntekrone für den Altar gefertigt hatten, vom Evangelischen Posaunenchor Dermbach und dem Chor „Heavenly Voices“ aus Dermbach, der nicht zuletzt mit seinen stimmgewaltigen Solistinnen das Publikum begeisterte.

In den Mittelpunkt seiner Predigt stellte der evangelische Pfarrer Gerald Kotsch Einsteins Ausspruch „Es gibt zwei Arten, sein Leben zu leben: entweder so, als wäre nichts ein Wunder, oder so, als wäre alles ein Wunder“ und rief die Gottesdienstbesucher auf, den Blick für die vermeintlich alltäglichen Wunder und Gaben nicht zu verlieren. Auch Bauernverbandschef Bernd Apfel appellierte, den Segen der Ernte und die Arbeit der Bauern mehr zu wertschätzen. So sei die Landwirtschaft längst nicht mehr einseitig auf Ertrag oder Profit ausgelegt, sondern würde behutsam auf die Gegebenheiten der Natur reagieren und so nachhaltig wie möglich  wirtschaften. Mit neuen Züchtungen und Anbaumethoden, einer bodenschonenderen Bearbeitung und einer mittels hochmoderner Technik genau angepassten Düngung bzw. angepasstem Pflanzenschutz seien hier längst neue Wege eingeschlagen worden. Gleichzeitig kritisierte er, dass massenhaft Lebensmittel bei den Verbrauchern im Müll landen würden.

Landrat Reinhard Krebs, dankte dem Rhönlandhof und seinem Geschäftsführer für den tollen Einsatz bei der Vorbereitung und Durchführung des Festes und drückte dem seit 30 Jahren beispielhaft geführten Betrieb seine Wertschätzung aus, der – so Geschäftsführer Ditzel – auch eine Antwort auf die Lehren der Corona-Pandemie sei: nämlich sich auf regionale Kreisläufe und regionale Produkte zu besinnen.

Solche konnten die Besucher auch zum Erntedankfest erwerben. So hatte nicht nur der Rhönlandhof, Nudeln, Wurst und Eierprodukte im Verkauf, auch Blumen und Honigprodukte aus der Region konnten direkt mit nach Hause genommen werden.