Fördervertrag für Schloss Wildprechtroda in Bad Salzungen

Am Mittwoch, den 13. August überbrachte Erwin Meusel, Ortskurator Eisenach der Deutschen Stiftung Denkmalschutz einen Fördervertrag für Schloss Wildprechtroda in Bad Salzungen an Otto von Butler. Mit Hilfe einer örtlichen Spendenaktion kann die Deutsche Stiftung Denkmalschutz einen weiteren Fördervertrag über 40000 Euro für die laufenden Restaurierungen zur Verfügung stellen. Seit 1997 unterstützt die Bonner Denkmalschutz-Stiftung die Instandsetzung des Schlosses im Stil der Weserrenaissance mit nunmehr rund 290000 Euro.

Im 16. Jahrhundert ließen die Herren von Buttlar eine alte Wasserburg mitten im Dorf Wildprechtroda zu einer repräsentativen Anlage im Stil der Weserrenaissance umbauen. Das Schloss ist heute eine Zweiflügelanlage aus rotem Buntsandstein, die ergänzt wird von Verbindungsbauten, einem Turm und einen kleinen Innenhof. Ein nach 1527 errichtetes zweigeschossiges Herrenhaus mit sieben Achsen wird durch Geschossgesimse, hochrechteckige Zwillingsfenster und vier Schmuckgiebel an den Ecken gegliedert. Die vier Dreiecksgiebel werden von Voluten gerahmt und von Obelisken bekrönt. Der Zugang erfolgt durch ein aufwendiges, durch eine Freitreppe erschlossenes Rundbogenportal mit Buckelquaderung. Im Westen schließt sich ein aus dem 17. Jahrhundert stammender schlichter Flügel an, dessen beide Untergeschosse in Bruchstein von einem Fachwerkobergeschoss ergänzt werden.

Nach dem Krieg wurde das Schloss zur Unterbringung von Aussiedlern genutzt. Bis 1996 befand es sich im Besitz der Stadt Bad Salzungen, deren städtische Wohnungsbaugesellschaft die bereits in der DDR denkmalgeschützte Anlage allerdings nur nachlässig behandelte. Durch die intensive Wohnnutzung einerseits und teilweisen Leerstand andererseits waren dringende Maßnahmen erforderlich. Daher war es ein Glück für das Denkmal, dass ein Nachfahre der früheren Eigentümer das Schloss zurück kaufen konnte. In enger Abstimmung und Kooperation mit der Gemeinde, die später einen Teil des Schlosses nutzen wird, und unter Einbindung vieler Vereine und örtlicher Aktivitäten setzt er es instand.

Nach den umfangreichen Instandsetzungsarbeiten am Mauerwerk und Dächern stehen nun die Aufarbeitung der Außentür sowie die Innenrestaurierungen an.

Schloss Wildprechtroda ist eines von 380 Projekten, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz seit 1991 dank privater Spenden und aus den Erträgnissen der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Thüringen unterstützen konnte. Aus den Erträgnissen der GlücksSpirale werden jährlich rund 50 Millionen Euro für gemeinnützige Projekte aus den Bereichen Sport, Wohlfahrt und Denkmalpflege unterstützt.

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