Freiwillige Feuerwehren im Wartburgkreis übten für den Ernstfall

Mit einer Katastrophenschutzübung in Vacha und einer Orientierungsfahrt in Gerstungen hat der Wartburgkreis die Einsatzbereitschaft der Freiwilligen Feuerwehren geprüft.

Am 5.Oktober meldete um 9 Uhr ein «Anrufer» der Leitstelle Wartburgkreis einen Chlorgasaustritt im Schwimmbad Vacha mit 70 verletzten Schwimmbadbesuchern. Für die eintreffende Freiwillige Feuerwehr Vacha bestätigte sich die Lage und Stadtbrandmeister André Höhmann musste bei der Leitstelle den Katastrophenfall melden.

Bereits seit 5.30 Uhr war das Team der «Realistischen Unfalldarstellung» vom DRK Kreisverband Kassel damit beschäftigt, 70 freiwillige Bürger aus Vacha für die Übung verletztengerecht zu schminken und vorzubereiten. Die eintreffenden 150 Einsatzkräfte von Feuerwehr und dem Deutschen Roten Kreuz konnten so ein realistisches Szenario vorfinden und ihr Können unter Beweis stellen.

Es galt, die verletzten Schwimmbadbesucher fachgerecht zu retten, medizinisch zu versorgen und in die Krankenhäuser abzutransportieren. Luftmessungen halfen, die durch das Chlorgas ausgehende Gefahr zu beurteilen. Unter schweren Chemikalienschutzanzügen dichteten die Einsatzkräfte die leckgeschlagenen Chlorgasflaschen ab und wurden anschließend auf einer eingerichteten Dekontaminationsstrecke vom Chlor gereinigt.

Ziel war es, die Zusammenarbeit der Katastrophenschutzeinheiten insbesondere in den Bereichen Gefahrgut sowie Sanität und Betreuung zu üben und weiter zu festigen. Dabei sollte die taktische Vorgehensweise bei einer Menschenrettung unter schwierigen Bedingungen geprobt und die Errichtung eines Behandlungsplatzes für einen Massenanfall an Verletzten trainiert werden. Auch die Überprüfung der Einsatzbereitschaft aller im Katastrophenschutz eingebundenen Feuerwehren und DRK-Einheiten war mit der Übung in Vacha verbunden.

Nach 4 Stunden Einsatzdauer konnten sämtliche Einsatzaufträge als erfüllt gemeldet werden und so fand um 13.30 Uhr im Vach-Werk eine erste gemeinsame Übungsauswertung statt.

Die Übungsbeobachter sprachen ihr Lob und ihren Dank für die gelungene Übung aus. Insbesondere wurde den freiwilligen Verletztendarstellern gedankt, die teilweise über mehrere Stunden im Regen ausgeharrt hatten.

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Orientierungsfahrt stellte Einsatzbereitschaft unter Beweis
Bereits eine Woche später überprüfte der Wartburgkreis die Einsatzbereitschaft der Freiwilligen Feuerwehren im Rahmen der jährlichen Orientierungsfahrt erneut.

An sieben Stationen in Gerstungen und den umliegenden Gemeinden waren Fertigkeiten in den Aufgabenbereichen Fahrzeug- und Gerätekunde, Wasserentnahme, Gefahrgut, Erste Hilfe, tragbare Leitern und technische Hilfeleistung praktisch unter Beweis zu stellen sowie theoretische Grundkenntnisse im Rahmen eines Wissenstestes nachzuweisen.

Ob Durchführung eines Löschangriffes im 2. Obergeschoss über eine dreiteilige Steckleiter, medizinische Erstversorgung eines verunfallten Motorradfahrers oder Dekontamination von mit Chemikalien in Berührung gekommenen Einsatzkräften – all dies bot neben anderen Aufgaben ein spannendes und abwechslungsreiches Wettkampf-Programm.

Bei der Siegerehrung konnte sich die Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Vacha mit 192,5 von möglichen 210 Punkten über den Gesamtsieg freuen und den Wanderpokal aus den Händen von Landrat Reinhard Krebs in Empfang nehmen. Auf Platz 2 folgte die Mannschaft aus Creuzburg mit 184,5 Punkten und auf Platz 3 die Mannschaft aus Gerstungen mit 183 Punkten.

Landrats Reinhard Krebs bedankte sich bei den vielen ehrenamtlichen Helfern von Feuerwehr und Deutschem Roten Kreuz, «die mit ihrem täglichen uneigennützigen Einsatz – oftmals unbemerkt – für die Sicherheit in unserem Landkreis sorgen und ihre Fähigkeiten im Rahmen der diesjährigen Katastrophenschutzübung ebenso wie der Orientierungsfahrt eindrucksvoll unter Beweis gestellt haben».

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