Friedenstaube war zu Gast in der Waldorfschule

Schüler der Oberstufe der Freien Waldorfschule Eisenach/Wartburgkreis erhielten in der vorigen Woche Besuch von einer Hillinger-Taube zusammen mit dem chinesischen Asylbewerber Xin He.

Die Tauben sind seit 2008 in der ganzen Welt unterwegs. Der Künstler Richard Hillinger schuf zum 60. Jahrestag der Erklärung der Allgemeinen Menschenrechte der Vereinten Nationen 30 goldfarbene Exemplare in Lebensgröße. Jede Taube steht für einen Artikel der Menschenrechte. Die Tauben mit einem Ölzweig als Friedenszeichen im Schnabel fliegen durch die Welt – von Person zu Person, von Institution zu Institution. Die Empfänger werden verpflichtet, sich besonders für die Einhaltung der Menschenrechte zu engagieren.

Der Chinese Xin He wurde aufgrund seines christlichen Glaubens und der Mitwirkung in der demokratischen Partei Chinas in seinem Land verfolgt, inhaftiert und gefoltert. Durch eine spektakuläre Flucht kam er nach Thüringen und hat einen Asylantrag gestellt.

Seine Taube trägt den Namen des chinesischen Friedensnobelpreis-Trägers Liu Xiaobo, der in seinem Land inhaftiert ist. Xin He setzt sich für die Freilassung ein. Sein Ziel ist es, die Friedenstaube seinem Weggefährten in Freiheit zu überreichen.

Gebannt lauschten die Schüler der Geschichte des Chinesen. Sie hatten viele Fragen, oft kam der Vergleich mit den politischen Strukturen der DDR. Die Schüler beschäftigen sich jetzt weiterhin mit diesem Thema.

Eine weitere Taube der dreißig Exponate von Richard Hillinger trägt den Namen des Gründers der Waldorfschule, Rudolf Steiner. Er wurde für seinen Einfluss auf Künstler wie Josef Beuys geehrt. Weitere Namensgeber sind zum Beispiel Edith Stein, Käthe Kollwitz, Anne Frank, Friedrich Schiller, Albert Schweizer – Menschen, die durch ihr künstlerisches und politisches Wirken für Gerechtigkeit, Freiheit, Humanität, Demokratie und Frieden kämpften.

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