Für Landrat Krebs sind Bürger nicht erwünscht

Podiumsdiskussion in Gerstungen – Als Teilnehmer der Podiumsdiskussion Landratskandidaten Reinhard Krebs und Stefan Fricke waren viele Anwesende teilweise schockiert über die Aussagen des amtierenden Landrat Krebs unter anderem in Bezug auf die Bürgerbeteiligung in den Ausschüssen des Kreistages sowie die Einführung einer Bürgerfragestunde im Kreistag.

Landrat Krebs meint hierzu, dass Bürger eh nur Fragen zu ihrer Gemeinde hätten und zu den Ausschusssitzungen könne man sich ja Bürger einladen, wenn es gerade passt.

Genau das sind die Anfänge von Politikverdrossenheit, geschweige von Transparenz zu Entscheidungen im Wartburgkreis. Warum hat Landrat Krebs damit Probleme? Er begründet das weiterhin mit Kosten. Darf Demokratie an Kosten scheitern, zumal sich diese Kosten in ganz engen Grenzen halten. Wenn für ein erheblich misslungenes Verkehrskonzept mehrere 100 tausend Euro ausgegeben werden ist er auch nicht zimperlich.

Und weiter! Breitbandausbau: Wenn Landrat Krebs immer noch denkt, dass der Wartburgkreis eine Vorreiterrolle hierbei spielt, dann ist dies schlichtweg falsch. Als Mitglied des Kreistages ist mir der Haushalt des Wartburgkreises zugänglich. Danach gibt der Wartburgkreis nur das Geld aus, was durch Bund, Land und Gemeinden erst einbezahlt werden. Das sind 3.567.200 Euro. 0 Cent bezahlt der Wartburgkreis! Die Auswirkungen wurden in der Diskussion deutlich wo Bürger ihren Frust Luft machten, weil die Versorgung mit schnellem Internet derzeit ein großes Stiefkind im Wartburgkreis ist. Diese Auffassung vertreten auch Unternehmen der Region. Hier sollte man sich mal ein Beispiel an Eisenach nehmen.

Als drittes Thema möchte ich noch die Windparkerweiterung in Mihla ansprechen. Obwohl Landrat Krebs Präsident der regionalen Planungsgemeinschaft ist kann er da angeblich nicht viel dagegen machen. Sonst als Kämpfer gegen die neue Landesregierung bekannt ist er hier ziemlich kleinlaut. Ich vermute, dass der Bürger erst nach der Wahl erfahren soll, was in Mihla geplant ist.

Jeder, der gestern an der Podiumsdiskussion teilgenommen hat, wird sich sicher sein Bild von den beiden Kandidaten gemacht haben.

Jürgen Holland-Nell

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