Gedenken an den Volksaufstand am 17. Juni

Im Gedenken an den Volksaufstand in der damaligen DDR am 17. Juni 1953 und an alle Opfer der kommunistischen Diktatur findet am Samstag, 17. Juni, auf dem Eisenacher Theaterplatz eine Erinnerungsveranstaltung statt. Beginn ist um 9.30 Uhr an der Gedenktafel an der Südseite des Platzes.

Alle Bürgerinnen und Bürger sind zu dieser Veranstaltung eingeladen, die gemeinsam vom SPD-Kreisverband Eisenach, der Stadt Eisenach, der Bezirksvereinigung der Opfer des Stalinismus e.V., der Evangelischen Kirchgemeinde Eisenach und dem Eisenacher Kreisverband der CDU ausgerichtet wird.

Nach einleitenden Worten von Heidrun Sachse, Vorsitzende des Kreisvorstandes der SPD Eisenach wird die Staatssekretärin für Kultur und Europa in der Thüringer Staatskanzlei, Dr. Babette Winter, in ihrer Rede an die Opfer und Repressalien der stalinistischen Zeit erinnern.

Der Hauptamtliche Beigeordnete der Stadt Eisenach, Ingo Wachtmeister und Joachim Kleemann, Vorsitzender der Bezirksvereinigung aller Opfer des Stalinismus erinnern mit Gedenkworten an diesen antistalinistischen Arbeiteraufstand in der DDR. Nach der Kranzniederlegung und einem gemeinsamen Gebet mit Superintendent Ralf-Peter Fuchs spricht Raymond Walk, Kreisvorsitzender CDU Eisenach einige abschließende Worte.

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Die Eisenacher Musikerin Almuth Heinze wird die Gedenkveranstaltung musikalisch umrahmen.

Der Aufstand des 17. Juni: In den Tagen um den 17. Juni 1953 war es in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) zu einer Welle von Streiks, Demonstrationen und Protesten gekommen – dem Volksaufstand des 17. Juni. Die Arbeiter protestierten gegen die Erhöhung der Arbeitsnormen, immer größere Versorgungsengpässe und gegen politische Beschlüsse der SED-Regierung. Auch im Eisenacher EMW-Werk gab es am 17. Juni 1953 eine zweistündige Protestversammlung.

Der Aufstand wurde von sowjetischen Truppen und der Kasernierten Volkspolizei niedergeschlagen. Bis zum 11. Juli 1953 galt für 167 der 217 Landkreise der DDR der Ausnahmezustand. Am 18. Juni verkündete der sowjetische Kommandant auch in Eisenach den Ausnahmezustand.

Am 17. Juni und den Tagen danach wurden 34 Demonstranten und Zuschauer von Volkspolizisten und sowjetischen Soldaten erschossen oder starben an den Folgen von Schussverletzungen. Nach Todesurteilen von sowjetischen und DDR-Gerichten wurden sieben Menschen hingerichtet. Hunderte wurden zu Zwangsarbeitslagerstrafen in Sibirien verurteilt.

Der 17. Juni war von 1954 bis zur deutschen Wiedervereinigung 1990 als „Tag der deutschen Einheit“ der Nationalfeiertag der Bundesrepublik Deutschland.

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