Gefaltete Gesteinsschichten im Gefilde freigelegt

Ein kleiner geologischer Aufschluss in der Eisenacher Oststadt ist kürzlich in Regie der Unteren Naturschutzbehörde der Stadtverwaltung Eisenach wieder sehenswert gestaltet worden. In dem Aufschluss sieht man Gesteinsfalten, die das Ergebnis der vor über 100 Millionen Jahren wirksamen Kräfte sind. Nur an wenigen Stellen sieht man in der Eisenacher Landschaft so deutlich, wie Gesteinsschichten vor vielen Jahrmillionen gefaltet und verbogen wurden.

Als durch Bewegungen in der Erdkruste der Thüringer Wald emporstieg und in seinem nördlichen Vorland Gräben, Verwerfungen und Falten entstanden, geriet auch das Gebiet der Reihersberge im Gefilde unter Druck. Die hier vorherrschenden Gesteine des Muschelkalks, sind vor ca. 220 Millionen Jahren in einem warmen, flachen Meeresbecken aus den Resten zahlloser kalkschaliger Meerestiere entstanden. Eigentlich scheinen solche Kalksteinplatten hart und spröde zu sein. Deshalb ist es nur schwer vorstellbar, dass sich Kalkstein »verbiegen” lässt. Aber die gewaltige Kraftwirkung über einen unvorstellbar großen Zeitraum hinweg zeigte diese Wirkung. In viel größerem Rahmen lassen sich solche Deformationen der Gesteinspakete beispielsweise in den Alpen beobachten.

Es ist eine Besonderheit, wenn auch in der hiesigen, heimatlichen Landschaft solche Zeugen geologischer Vorgänge entdeckt und den interessierten Naturfreunden zugänglich gemacht werden. Zu finden sind die gefalteten Gesteinschichten, wenn man östlich vom Bahnhof den Eichrodter Weg bis zur südlich abzweigenden kleinen Straße »Am Hängetal” benutzt. Vor den ersten Häusern des Gefildes befindet sich dieser kleine Hanganschnitt, der mit einer Beschreibungstafel ausgestattet ist.

Die Wiederherstellung und Freilegung dieser geologischen Besonderheit erfolgte auf Anregung der Interessengesellschaft Geologie/Mineralogie und in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft zur Arbeitsförderung, Beschäftigung und Strukturentwicklung Wartburg-Werraland mbH (ABS).

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