Gemeinsam die Katastrophe meistern

Der Wiederaufbau nach dem großen Hochwasser an Elbe und Donau hat begonnen. Um Betroffenen schneller zu helfen, hat die Diakonie Katastrophenhilfe jetzt ein Fluthilfebüro in Magdeburg eröffnet. Ab sofort stehen Koordinator Stefan Schröer und sein Team, darunter eine Juristin, ein Baugutachter und eine Betriebswirtin, Betroffenen mit Rat und Tat zur Seite.

«Wir sorgen dafür, dass vor allem die Schwachen und Hilflosen unter den Betroffenen Hilfe bekommen», sagt Schröer.
«Die staatliche Unterstützung hilft nur bis zu einem bestimmten Prozentsatz des anerkannten Schadens. Viele Menschen werden den Eigenanteil nicht selbst aufbringen können. Wo immer möglich, ist es jedoch unser Ziel, die durch das Hochwasser entstandenen Schäden an den Wohngebäuden vollständig zu beheben und den früheren Wohnstandard wiederherzustellen. Wir stellen die Mittel zur Schließung der Lücke zur Verfügung», erklärt der Koordinator. Er und sein Team helfen, Ansprüche gegenüber Versicherungen und staatlichen Stellen geltend zu machen, unterstützen Geschädigte bei Gesprächen mit Banken, Anwälten und Baufirmen und kümmern sich insbesondere um Menschen, die zum zweiten Mal nach 2002 ihr Hab und Gut im Hochwasser verloren haben. «Sie brauchen unseren Beistand ganz besonders», sagt Eberhard Grüneberg. Der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Mitteldeutschland erklärt: «Wir wollen vor allem bei Härtefällen Unterstützung geben und denen helfen, die durch das Raster der Versicherungsleistungen und staatlichen Hilfen fallen.»

Der Diakonie Katastrophenhilfe und den diakonischen Landesverbänden Bayern, Brandenburg, Mitteldeutschland (Sachsen-Anhalt und Thüringen), Niedersachsen, Sachsen und Schleswig-Holstein stehen gut 20 Millionen Euro Spenden zur Verfügung. Davon entfielen bisher 1,7 Mio. Euro auf Sofortmaßnahmen wie psychosoziale Beratung, finanzielle Haushaltsbeihilfen und die Verteilung von Trocknergeräten. Der Großteil ist für den Wiederaufbau bestimmt.

Fluthilfe-Koordinator Schröer kennt die Sorgen und Nöte der Betroffenen. Schon nach der Jahrhundertflut 2002 hat er die Hilfsprogramme für die Diakonie Katastrophenhilfe umgesetzt. Damals erhielten mehr als 15000 Familien, Gewerbetreibende und Einrichtungen Leistungen.

Anzeige
Anzeige