Gemeinsam für die Hausärzte

Wenn Menschen in diesen Tagen über die „medizinische Versorgung auf dem Land“ sprechen, dann haben sie damit meist keinen positiven Sachverhalt zu erläutern. Denn schon jetzt ist es schlecht gestellt, um niedergelassene Ärzte im ländlich geprägten Freistaat Thüringen. Mehr als 50 Hausarztpraxen sind aktuell nicht besetzt.

Nur etwa jeder zehnte Medizinstudent entscheidet sich derzeit für die Niederlassung als Hausarzt. Das sind zu wenige, um den Nachbesetzungsbedarf in den kommenden Jahren zu kompensieren.

erklärt Herrmann Schmitt, Landesgeschätsführer der Barmer GEK in Thüringen.

Doch nicht nur die Krankenkasse hat den Bedarf an niedergelassenen Medizinern erkannt. Auch die Stiftung zur Förderung ambulanter ärztlicher Versorgung in Thüringen arbeitet seit Langem aktiv an der Verbesserung der medizinischen Versorgungslage im Freistaat.

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Beide Institutionen haben sich nun zusammengefunden, um gemeinsam jenem „Hausarztschwund“ entgegen zu wirken. Mit  Stipendien von insgesamt 50 000 Euro unterstützt die Krankenkasse die Stiftung bei der Aus- und Weiterbildung junger Mediziner. 116 künftige Haus- und sechs Augenärzte werden derzeit von der Stiftung unterstützt. Sie verpflichten sich, nach ihrer fachärztlichen Ausbildung für mindestens vier Jahre in der ambulanten medizinischen Versorgung  des Freistaats aktiv zu sein.

Wir begrüßen es ausdrücklich, dass neben der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) und dem Land auch die Krankenkassen die Gewinnung von Berufsnachwuchs für die ambulante Versorgung in Thüringen unterstützen.

sagt Jörg Mertz, Geschäftsführer der Stiftung und verweist darauf, dass somit auch die Versicherer ein großes Interesse an der Sicherstellung der ambulanten ärztlichen Versorgung hätten.

Auch für die Wartburgregion könnte die Kooperation zwischen der Stiftung und der Krankenkasse ein nutzbringendes Novum sein, weiß Elmar Wolf von der Regionalgeschäftsstelle der Barmer GEK in Eisenach:

Zwar ist es aktuell noch keine Akutsituation eines Hausarztmangels in unserer Region gegeben, dennoch ist auch hier das Durchschnittsalter der praktizierenden Hausärzte durchaus hoch. Damit können wir die Stipendien als eine gute Investition in die nahe Zukunft betrachten.