Gewässerentwicklungsplan für die Madel wird vorgestellt

Für das rund zwölf Kilometer lange Flüsschen „Madel“ ist in den Sommermonaten ein Gewässerentwicklungsplan erarbeitet worden. Den Auftrag dafür erteilten die Anliegergemeinden – die Stadt Eisenach, die Gemeinde Krauthausen und die Stadt Creuzburg – gemeinsam an das Büro für Ingenieurbiologie, Umweltplanung und Wasserbau (BIUW Ingenieur GmbH) aus Bad Frankenhausen.

Nach der Ermittlung des aktuellen Zustandes der Madel (Grundlagenermittlung) und einer ersten Informationsveranstaltung im Juni soll nun der Gewässerentwicklungsplan für die Madel öffentlich präsentiert werden. Dazu findet eine öffentliche Informationsveranstaltung am Donnerstag, 24. Oktober, 17 Uhr im Saal 13 des Verwaltungsgebäudes Markt 22 der Stadtverwaltung Eisenach statt (Eingang über Badergasse). Eingeladen sind alle betroffenen Anlieger und interessierten Bürger.

Der Entwicklungsplan wird allen drei Kommunen als Arbeitsgrundlage dafür dienen, gemeinsam festgelegte Ziele und Maßnahmen für die Madel zu realisieren. Sie soll insgesamt wieder einen guten ökologischen Zustand erhalten. Berücksichtigt wurde dabei unter anderem auch der vorbeugende Hochwasserschutz an diesem Gewässer II. Ordnung (fachliche Bezeichnung) sowie verschiedene Möglichkeiten für die Naherholung. Bei den vorbereitenden Untersuchungen wurde an einigen Teilabschnitten ein sehr guter Status der Madel festgestellt, an einzelnen Stellen aber auch starke Beeinträchtigungen. Hier könnten im Uferbereich ökologische Maßnahmen Abhilfe schaffen, die jedoch zuvor konkret mit den benachbarten Grundstückseigentümern abzustimmen sind. So wären beispielsweise gestaltende Arbeiten in sogenannten Ausuferungsbereichen (wo Gewässer über die Ufer treten können) denkbar, aber ebenso auch naturbelassene Uferzonen.  Der Gewässerentwicklungsplan ist ein zusammenfassendes Konzept mit Handlungsempfehlungen für die Anliegerkommunen. Das Konzept ist zugleich aber auch Voraussetzung für das Beantragen von Fördermitteln bei der Thüringer Aufbaubank gemäß der Landesrichtlinie. Letztlich muss künftig jede einzelne Maßnahme separat geplant und auch in den kommunalen Haushalten der Beteiligten berücksichtigt werden.

Die Anliegerkommunen haben für das Erarbeiten des Gewässerentwicklungsplanes eine Verwaltungsvereinbarung abgeschlossen. Darin wurde der Stadt Eisenach auch die Projektkoordination übertragen. Für die konzeptionelle Arbeit wurden insgesamt rund 20.000 Euro veranschlagt, die zu 90 Prozent vom Freistaat gefördert werden. Der Eisenacher Eigenanteil wurde bereits über den Haushalt 2018 gesichert.

Die Madel entspringt in der Struth, einem Wäldchen nördlich des Eisenacher Ortsteils Berteroda im Bereich der Gemarkungen Neukirchen und Bischofroda, und fließt dann weiter nach Madelungen. Anschließend passiert der Fluss die Nachbargemeinde Krauthausen und den Ortsteil Lengröden, fließt weiter nach Creuzburg und mündet dort in die Werra. Der Eisenacher Ortsteil Madelungen hat seinen Namen von dem Flüsschen „Madel“.