Girl’s Day in Firmen und Einrichtungen

Deutschlandweit hatten viele Ortsverbände zu der Aktion ihre Türen geöffnet und führten die Mädchen in verschiedenen Stationen zum Mitmachen durch die Welt der THW-Technik. Der bundesweite Girls Day ist eine Initiative, die Mädchen für Technik und Naturwissenschaften begeistern will.

In Eisenach hatte der THW-Ortsverband gemeinsam mit der Polizeiinspektion Eisenach diesen Tag organisiert.

Frauen und Männer des THW erklärten ihre Einsatztechnik und wer wollte konnten mal die Rettungsschere testen oder sich an Knoten probieren.

Bei der Polizei stand zunächst der berufliche Werdegang im Mittelpunkt. Die Diensthunde wurde bestaunt, die Verwahrzellen besucht und auch Fingerabdrücke genommen.

Beim THW gab es Mittagessen. In der Zwischenzeit wurde an einem Quiz gerätselt.

Insgesamt kamen 36 Mädchen aus Hessen und Thüngen zu diesem gemeinsamen Tag.

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Der Girls Day wurde 2001 ins Leben gerufen, um Mädchen vor allem die typischen «Männerberufe und -ausbildungen» näher zu bringen. Seitdem haben etwa eine Million Mädchen am Girls Day teilgenommen.
Neben der Polizei und dem THW waren noch weitere Einrichtungen wie die Stadtverwaltung, Opel … Gastgeber für die Mädchen.
Begrüßt wurde der Vorschlag aus Berlin, solch einen Tag auch für die Jungen zu organisieren – Boys-Day!

Gils-Day
Im Jahr 2009 waren 14494 bzw. 35,6 Prozent der 40680 Auszubildenden in Thüringen Mädchen. Das waren insgesamt 4540 Jugendliche bzw. 10,0 Prozent weniger als im Jahr zuvor, geschuldet den geringen Schulabgängerzahlen. Die Zahl der weiblichen Auszubildenden sank um 1363 bzw. 8,6 Prozent.
Nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik entscheiden sich die Mädchen immer noch überproportional für ‚typisch weibliche‘ Berufe.
Ein Blick in die Ergebnisse der Berufsbildungsstatistik 2009 zeigt, dass knapp die Hälfte aller weiblichen Auszubildenden (47,4 Prozent) in nur 10 der über 300 Ausbildungsberufe ausgebildet wird.

Die Bürokauffrau (1243 Auszubildende) nimmt seit Jahren den 1. Platz in der Rangfolge ein. Unverändert auf Platz 2 die Kauffrau im Einzelhandel (1041).
Sehr beliebt unter den Mädchen sind weiterhin die Dienstleistungsberufe. In vielen dieser Ausbildungsberufe sind sie in der Mehrheit oder gar unter sich.
So haben sich zum Beispiel die Mädchen alle 28 Ausbildungsplätze zur Kosmetikerin gesichert.
Einen sehr hohen Anteil weiblicher Auszubildender gibt es in den Berufen Zahnmedizinische Fachangestellte (279 bzw. 99,3 Prozent der Auszubildenden), Modenäherin (62 bzw. 96,9 Prozent), Floristin (195 bzw. 96,5 Prozent), Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk (515 bzw. 95,4 Prozent), Rechtsanwaltsfachangestellte (300 bzw. 94,9 Prozent), Medizinische Fachangestellte (353 bzw. 94,4 Prozent), Tiermedizinische Fachangestellte (50 bzw. 94,3 Prozent) und Friseurin (628 bzw. 94,2 Prozent).

In 22 Berufen gingen alle 83 Ausbildungsplätze an das weibliche Geschlecht. Dagegen nahmen die Jungen in 82 Berufen 1219 Ausbildungsplätze allein in Anspruch.

In den Klassen der technischen Berufe dominieren dagegen nach wie vor die Jungen. Nur wenige Mädchen entscheiden sich für die bevorzugten männlichen Berufe.
Das beliebteste Berufsziel der Thüringer Jungen, den Kraftfahrzeugmechatroniker, streben 1816 Jungen und 26 Mädchen an.
Unter den künftigen Zerspanungsfacharbeitern sind 1187 Jungen und 38 Mädchen.
Die Kochtöpfe zur Kochausbildung teilen sich 1013 Jungen und 373 Mädchen. Die Ausbildung zum Koch belegt in Thüringen bei den Jungs Platz 4 und bei den Mädchen Platz 11 der Beliebtheitsskala.
Unter den 1011 künftigen Elektronikern sind zurzeit nur 15 Mädchen.

Ziel des Girls’Day ist es, Mädchen stärker für Berufe zu interessieren, die von traditionell ‚weiblichen‘ Berufsbildern abweichen. Damit soll u. a. dem sich abzeichnenden Fachkräftemangel in der Industrie begegnet werden. Schülerinnen der Klassen 5 bis 10 können an diesem Tag in Werkstätten, Büros, Laboren und Redaktionsräumen Einblick in die Praxis verschiedenster Bereiche der Arbeitswelt gewinnen und Kontakte herstellen.

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