Graffiti verursachen Schäden
Farbsprühereien verursachen in Deutschland jedes Jahr Schäden in Höhe von mindestens 200 Millionen Euro. Davon entfallen rund 100 Millionen Euro auf öffentliche Verkehrsmittel, 60 Millionen Euro auf private und 40 Millionen Euro auf öffentliche Gebäude. Das hat der Deutsche Städtetag in einer Untersuchung herausgefunden, die in der nächsten Ausgabe der Zeitschrift «der städtetag» veröffentlicht wird.
Der Studie lag eine Umfrage unter 26 deutschen Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern zugrunde. Danach werden die illegalen Farbsprühereien seit einigen Jahren in deutschen Großstädten verstärkt bekämpft. Der Grund: Seit Ende der 90er Jahre haben Graffiti, die Wände und Gebäude verunstalten, drastisch zugenommen. Mit zahlreichen Aktionen versuchen der Untersuchung zufolge nun nicht nur die Behörden, sondern auch verschiedene Vereine, Initiativen und Projekte diesem Trend entgegenzuwirken. Ihre wichtigsten Ziele sind neben der Schadenswiedergutmachung und Prävention auch die Beseitigung der sogenannten «Tags», wie die Schmierereien in der Szenesprache heißen.
«Farbschmierereien sind keine Kunst, sondern beschädigen öffentliches und privates Eigentum», sagte die Vizepräsidentin des Deutschen Städtetages, Petra Roth. «Die Schmierereien verursachen nicht nur immense Beseitigungskosten, sie verschandeln auch das Gesamtbild der Städte. Die strafrechtliche Verfolgung der Sprayer muss endlich erleichtert werden.» Aus diesem Grunde unterstütze der Deutsche Städtetag auch die Bundesratsinitiative für ein Graffiti-Bekämpfungsgesetz. Der Gesetzentwurf, der unlängst in erster Lesung im Bundestag beraten wurde, soll die strafrechtliche Verfolgung der Sprayer erleichtern. Er sieht unter anderem vor, dass auch das Bemalen von Gebäuden als Sachbeschädigung geahndet wird. Diese liegt nach dem derzeit geltenden Strafgesetzbuch erst vor, wenn die beschmierte Sache auch in ihrer Substanz beschädigt wurde. Petra Roth: «Die Städte erhoffen sich von der Gesetzesänderung eine neue Basis für ihre Präventionsarbeit, weil potentielle Täter eher abgeschreckt werden.»