Großeinsatz am Bahntunnel

Freitag gegen Mitternacht, schwere Regenfälle und starke Windböen im Bereich des Südportals des Eisenbahntunnels bei Förtha. Zwei Bäume versperren das Gleis. Der Zugführer der Süd-Thüringen-Regionalbahn macht mit seinem Treibwagen eine Notbremsung. Er meldet per Zugfunk den Zusammenstoß mit dem Hindernis und etwa 25 verletzte Personen – so lautete in der Nacht von Freitag zum Samstag das Szenario zur Übung der Einheiten des Katastrophenschutzes des Wartburgkreises und der Stadt Eisenach.

Übungsort war das Streckengleis Eisenach-Förtha «Förthaer Tunnel». Die Lage: Im Zug befinden sich 40 Reisende, mehrere sind verletzt. Der Zug kann nicht mehr fahren.
Großalarm für die Rettungskräfte. Durch die Leitstelle Wartburgkreis wurden alarmiert: Freiwillige Feuerwehren des Wartburgkreises (Treffurt, Schweina, Leimbach, Geisa), Stadt Eisenach (Berufsfeuerwehr und FF Eisenach-Mitte), Rettungsdienst, Sanitäts- und Betreuungsgruppe des DRK Eisenach, der Leitende Notarzt und weitere Notärzte, die Technische Einsatzleitung der Stadt Eisenach, der Organisatorische Leiter Rettungsdienst, das Technische Hilfswerk Ortsverband Eisenach, die Sanitätsgruppe des DRK Bad Salzungen und die Technische Gruppe des ASB Eisenach. Vor Ort waren der Notfallmanager der Bahn AG, Mitarbeiter von Service und Station der Bahn sowie Beobachter des Managements der Bahn. Insgesamt waren rund 150 Helferinnen und Helfer vor Ort.
Durch das THW wurde die Unfallstelle und der Verbandplatz großflächig ausgeleuchtet. Die Feuerwehr, unterstützt von Kameraden des THW, transportierte die «Verletzten» vom Tunnelportal bis zur Verletztenablage. Sanitäter und Notärzte bereiteten deren Transport im Triebwagen vor. In der Zwischenzeit wurde die technische Einsatzleitung gebildet. Auf dem Platz wurden durch die Rettungskräfte Zelte aufgebaut und mit die weitere Versorgung der «Verletzten» gesichert. Die Technische Einsatzleitung wurde gebildet und übernahm die Koordination aller Maßnahmen. Durch den Rettungsdienst wurde schrittweise der Abtransport der «Verletzten» vorgenommen. Die Mitarbeiter der Bahn AG übernahmen vor Ort die Betreuung der unverletzten Reisenden. Gesichert wurde ebenfalls eine Versorgung der Teilnehmer dieser Großübung der Einheiten des Katastrophenschutzes.
Gegen 4 Uhr war die Übung abgeschlossen. Das Bahngleis war für diese Übung ab 23.50 Uhr gesperrt, zu dieser Zeit verkehren auf dieser Strecke jedoch keine Züge.
Durch diese Übung sollte der Ernstfall eines Bahnbetriebsunfalls im Eisenbahntunnel Förtha und das Zusammenwirken der Notdienste der Bahn AG zur Schadenseingrenzung und Beseitigung der Unfallfolgen trainiert werden. Ziel war es auch das Zusammenwirken der Bahn AG und der Kräfte der Feuerwehren, des Rettungsdienstes, der Sanitäts- und Betreuungsgruppen und des THW auf dem Territorium zu prüfen.

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