Historische Überschwemmungsfotos – Rätsel gelöst

Die historischen Bilderrätsel sind gelöst: Vor einigen Tagen bat das Stadtarchiv die örtliche Presse, zwei historische Fotos zu veröffentlichen, auf denen die Flut vor 100 Jahren zu sehe war. Da dem Archiv nicht bekannt war, wo die Bilder genau entstanden, wurde die Bevölkerung dazu aufgerufen, Hinweise zu geben.
Die Reaktion war überwältigend: Mehr als 250 Wortmeldungen, vor allem per Telefon, aber auch per Mail und per Brief, wurden im Archiv verzeichnet. Viele ältere Eisenacher konnten entscheidende Hinweise geben. Erfreulich aber war es auch, dass sich auch jüngere Eisenacher am Enträtseln beteiligten und einige sogar die möglichen Standorte des damaligen Fotografen aufsuchten. Was also zeigen die Bildmotive?

Das Bild, das von einem große Haus in der Mitte dominiert wird, entstand vom Bereich der Brücke in der Stresemannstraße aus. Wahrscheinlich stand der Fotograf an der südliche Uferseite der Hörsel auf Höhe des heutigen Automobilmuseums. Sein Blick richtete sich auf das Haus Grabental Nr. 8. Es wurde im Krieg teilweise zerstört. Am linken Bildrand ist die Villa von „Fahrrad-Beier“ zu sehen, jenes Haus mit dem Türmchen. Im Hintergrund sieht man den Petersberg.

Der entscheidende Hinweis auf dem anderen Bild war für viele die Carl-Alexander-Schule, heute Berufsakademie, im rechten Bildhintergrund. Einige wussten sogar, dass der Turm auf der Schule im Krieg beschädigt worden war. Der Standort des Fotografen befand sich in unmittelbarer Nähe des Grabentalwehres, das gegenwärtig saniert wird. Links aus dem Bild zieht sich der vollkommen überschwemmte Hörselmühlgraben. In der Bildmitte ist die Hörselbrücke in der Karolinenstraße zu sehen.

Das Stadtarchiv bedankt sich bei allen, die dabei halfen, die Bilder zu entschlüsseln!