Hofferbertaue feierte Sommerfest

Die Finkengasse in der Eisenacher Hofferbertaue war am Samstag fest in den Händen der Kinder. Hüpfburg, Schminken, Basteln waren gefragt. Mit elektrobetriebenen Mini-Jeeps konnten die Jüngsten fahren. Eine Tour kostete hier 50 Cent, das Geld komme den Hochwasseropfern zu gute. Kinderbrause gab es für 0 Cent und die Kutschfahrten durch die Hofferbertaue wurden gerne angenommen. Ein Auto durfte nach Herzenslust bemalt werden.
Eine kleine Tafel mit vielen historischen Fotos wies auf einen weiteren Anlass des Sommerfestes hin. Im September 1932 wurde das erste Haus in der Siedlung Hofferbertaue errichtet. Vor 70 Jahren setzte Baurat Karl Hofferbert seine Ideen um: Eine Siedlung für kinderreiche Familien sollte in Eisenach entstehen, die bezahlbar sein sollte. Und so entstand die Siedlung. 248 Grundstücke gebe es heute hier, weiß Wiltraut Cott zu berichten. Sie ist die Sprecherin der Solidargemeinschaft Hofferbertaue. Seit 1998 gibt es die Gruppe von rund 25 Frauen und Männer bereits. Sie vertreten die Bewohner von Eisenachs Stadtteil. Schwerpunkte der Arbeit seien die kommunalen Abgaben, wie Wasser und Abwasser. Hier sind sie sehr streitbar und gehören mit zu den 168 Thüringer Initiativen die Forderungen an die Landesregierung haben. Sie wollen Gebühren und keine Betragsbescheide. Aber auch andere Interessen der Bewohner werden vertreten. Dabei gehe es um die Lautstärke der Autobahn und den schlechten Straßenzustand in ihrem Wohngebiet.
Zünftig wurde rund um die Siedlerschänke gefeiert. Diese ist übrigens erst 63 Jahre alt. Sonntag wurden die ältesten Bewohner der Hofferbertaue geehrt. Mitglieder der Gemeinschaft suchten die neun Ältesten zu Hause auf, die anderen wurden zu einem Frühschoppen ins Festzelt eingeladen.
Eine besondere Überraschung gab es von der früheren Bäcker- und Konditormeisterin Hannelore Beutel, sie kreierte zum Fest und zum 70. Jubiläum eine Torte. Über viele Jahre war in den Händen der Familie eine Bäckerei in der Hofferbertaue.

Anzeige
Anzeige