Hohe Sonne: Spekulationen über Abriss des historischen Jagdschlosses ohne Grundlage

Bildquelle: Werbeagentur Frank Bode | www.werbe-bo.de

Angesichts mehrerer Zuschriften an die Verwaltung sowie Leserbriefe in der örtlichen Presse informiert die Stadt Eisenach über den Sachstand der Entwicklung des Areals Hohe Sonne. Das beliebte Ausflugsziel oberhalb der Drachenschlucht am Rennsteig wird durch den Investor Dirk Bodes erheblich aufgewertet. Geplant ist ein Sport- und Wellnesshotel neben dem historischen Jagdschloss. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz.

Ein Abriss des Schlosses, über den aktuell in der Bevölkerung spekuliert wird, steht nicht zur Debatte, stellt Oberbürgermeisterin Katja Wolf klar.

So fand am vergangenen Dienstag, 23. August, ein klärendes Gespräch zwischen dem Investor und Bürgermeister Christoph Ihling statt. Der Umsetzungsstand des geplanten Sport- und Wellnesshotels sowie die generelle Entwicklung des Standortes wurden hierbei besprochen. Als erster Schritt wird nun die Fassadengestaltung im Rahmen des Bauantragsverfahrens des Neubaus überarbeitet. Dabei sollen sowohl gestalterische und denkmalrechtliche als auch funktionale Gesichtspunkte berücksichtigt und der Bezug zum historischen Erbe hergestellt werden. Dass auf dem Areal ein Pool eingerichtet wird, trägt die Stadt Eisenach ausdrücklich mit. Der Pool ist eine sinnvoll integrierte Nutzung des ohnehin notwendigen Löschwasserreservoirs.

Weitere Sicherungsmaßnahmen am historischen Jagdschloss
Außer Frage steht, dass das Jagdschloss für den Standort eine enorme Bedeutung einnimmt. Bereits in den vergangenen Jahren fanden daher Sicherungsarbeiten durch den Eigentümer am Gebäude statt. So wurde beispielsweise der historische Turm abgenommen und sicher eingelagert und das Dach umfangreich abgedichtet. Die marode Bausubstanz ist allerdings auch der Stadtverwaltung bekannt. Daher wurde mit dem Investor vereinbart, weitere Sicherungsmaßnahmen zu ergreifen, um den Einsturz des Gebäudes zu verhindern. Der Investor wird hierzu einen Fördermittelantrag bei der oberen Denkmalbehörde einreichen, um die notwendigen finanziellen Mittel zu generieren.

Für den Hotelneubau an historischer Stelle stellt das Land Thüringen Fördermittel in Höhe von 1,7 Millionen Euro bereit, die Förderwürdigkeit des Konzeptes Hotel ist gegeben. Sowohl für den Investor als auch für die Stadt Eisenach ist die Entwicklung des Standorts Hohe Sonne von enormer Bedeutung. Zum einen, um den Erhalt der historischen Bausubstanz und den Standort zu sichern, und zum anderen, um das touristische Potenzial des Areals rund um das historische Jagdschloss auszubauen. Eine hochwertige Gastronomie trägt ebenfalls zur Aufwertung des Geländes bei. Auch in Zukunft wird es Gespräche zwischen der Stadtverwaltung Eisenach und dem Bauherren geben, in denen das weitere Vorgehen besprochen wird.

Hintergrund: Ursprünglich stand das gesamte Areal der Hohen Sonne unter Denkmalschutz. Im Jahr 2016 hob das Thüringer Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie den Denkmalensembleschutz allerdings auf. Seither steht nur noch der Hauptbau, das Corps de logis des Jagdschlosses, unter Denkmalschutz. Dies ist der ursprüngliche Kernbau mit Turm. Weiterhin sind die noch vorhandenen Mauerzüge der Umfriedung und die Reste der Gartenanlage (Baumbestand, Wegeanlagen) denkmalgeschützt.

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