Illegaler Abfall durch Müllsünder: mehr als 300 Kilogramm entsorgt

Schon in der Vergangenheit kam es in Stadtnähe und in den Eisenacher Ortsteilen immer wieder zu illegalen Müllentsorgungen, die durch die Stadt Eisenach beseitigt werden mussten.

Am vergangenen Dienstag ist durch eine Streckenkontrolle vom Bauhof der Stadt Eisenach eine besonders dreiste Entsorgung entdeckt worden. Am Wegegrundstück „Im Mittleren Berge“ zwischen Eisenach und Herleshausen hat ein Müllsünder illegal Teer-/Bitumenpappe-Reste, harte Zementreste, zehn Säcke Dämmwolle und Altreifen abgelegt. Der Müll wurde durch den Abfallwirtschafts- und Zweckverband entsorgt.

Die Kosten dafür belaufen sich in diesem Fall auf rund 100 Euro. Hinzu kommen Beräumung, Verpackung und Transport für etwa 300 Euro. Bei alter Dämmwolle aus künstlicher Mineralfaser – wie in diesem Fall vor 1996 hergestellt – handelt es sich um einen als gefährlich eingestuften Abfall. Die enthaltenen Mineralfasern sind nicht biologisch abbaubar und können bei Hautkontakt zu Reizungen führen. Die kleinsten Fasern können in die Atemwege und in die Lunge gelangen und werden als krebserregend eingestuft.

Müllsünden häufen sich
Illegale Entsorgung von gefährlichen Abfällen ist strafbar: Wird ein Fall geahndet, liegt bei vergleichbaren Mengen künstlicher Mineralfaser das Bußgeld bei etwa 1.500 Euro. Und leider ist das nicht der einzige Fall: Bereits am Wochenende zuvor wurden an der Dürrerhöfer Allee, nahe der Ampelkreuzung Langensalzaer Straße, am Feldweg in Richtung Kleingartenanlage Am Steingraben Reste von Fliesen, Gipskartonplatten und Schrankteile in einem Entwässerungsgraben gefunden. Die Beseitigung erfolgte am 10. Februar und gestaltete sich trotz des Einsatzes von drei Personen aufgrund der vielen kleinen Bruchstücke sehr langwierig.

Derartige Entsorgungen werden circa fünf- bis zehnmal im Jahr entdeckt. Die Hinweise kommen meist aus der Bevölkerung oder werden von Amts wegen erfasst. Abfallablagerungen haben jedoch generell in den letzten Monaten und Jahren erheblich zugenommen, stellt der Fachbereich Kommunale Umweltangelegenheiten der Eisenacher Stadtverwaltung fest. Insbesondere „Unterwegsabfälle“ werden häufig einfach an Ort und Stelle fallen gelassen oder aus dem Auto geworfen.

Bitte um Mithilfe der Bürger*innen
Zuständig für Müllsünden sind der Fachdienst Ordnung, Sicherheit und Gewerbe, das Fachgebiet Kommunale Umweltangelegenheiten und die zuständige Abfallbehörde des Landratsamtes Wartburgkreis. Das Team des Außendienstes des Ordnungsamtes steht allerdings vor dem Problem, dass es nicht überall sein kann. Deshalb ist hier die Bevölkerung gefragt. Da zu den beiden genannten Vorfällen bisher keine Hinweise über die Verursacher vorliegen, wird um die Mithilfe aufmerksamer Bürger*innen gebeten. Wer Angaben zu den Verursachern  machen kann, meldet Hinweise bitte per E-Mail an ordnungsamt@eisenach.de oder telefonisch unter den Nummern 03691/ 670-613 oder 670-309.

Hintergrund: In Eisenach sind allein im vergangenen Jahr 3852 Einsätze zur Beräumung von Abfällen durchgeführt worden. Entsorgt werden mussten 21 Tonnen Siedlungsabfälle, 7 Tonnen Sperrmüll, 180 Altreifen, 1,4 Tonnen Metallschrott, 800 Kilogramm gefährliche Abfälle sowie 600 Kilogramm Bauschutt. Hierbei handelt es sich ausnahmslos um unerlaubt weggeworfene Abfälle sowohl im Wald, auf Feldern, den Straßen als auch auf Plätzen der Stadt. Hierfür mussten Kosten von rund 80.000 Euro aufgewendet werden, wobei die reine Entsorgung hierbei vergleichsweise wenig kostet und bei etwa 15 Prozent liegt. Der größte Anteil entfällt auf die Beseitigung und den Transport mit insgesamt 85 Prozent. Diese Kosten gehen immer zu Lasten der Allgemeinheit beziehungsweise der Abfallgebührenzahler.

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