Im Wartburgkreis und im Landkreis Gotha stehen die meisten PV-Anlagen in Thüringen

• Rund 5.000 PV-Anlagen sind innerhalb eines Jahres seit 30.06.21 in Thüringen hinzugekommen
• Insgesamt 41.600 Solaranlagen erzeugen in Thüringen klimafreundlichen Strom, 400 weitere sind bereits in Planung
• Mit dem Thüringer Solarrechner lässt sich online herausfinden, wie schnell sich eine Solaranlage rechnet

Die Zahl der Solaranlagen in Thüringen hat sich innerhalb der vergangenen zwölf Monate um rund 5.000 Stück erhöht. Wie eine Auswertung der Landesenergieagentur ThEGA zeigt, haben zum 30. Juni 2022 insgesamt rund 41.500 Solaranlagen im Freistaat klimafreundlichen Strom erzeugt. 400 weitere PV-Anlagen sind bereits in Planung. Gemessen an der Einwohnerzahl sind somit im Freistaat durchschnittlich 20 Photovoltaikanlagen auf 1.000 Einwohner installiert. Wie die ThEGA-Infografik zeigt, stehen die meisten davon im Wartburgkreis rund um Eisenach. Dort sind 3.374 Anlagen installiert. Knapp dahinter liegt der Landkreis Gotha mit 3.099 Anlagen. Bei den kreisfreien Städten rangiert die Landeshauptstadt Erfurt mit 2.141 Solaranlagen deutlich vor Jena mit 885 Anlagen. In Südthüringen hingegen gibt es noch Nachholbedarf: Der Landkreis Sonneberg liegt mit 826 Anlagen bei den Landkreisen ebenso auf dem letzten Platz wie Suhl mit 488 Anlagen bei den kreisfreien Städten.

Wunsch nach Versorgungssicherheit und Preisstabilität

Die installierte Leistung der Thüringer PV-Anlagen hat sich im vergangenen Jahr um 151 Megawatt auf 2.072 Megawatt erhöht. Damit werden etwa 17 Prozent des Stromverbrauchs im Freistaat aus der Energie der Sonne gewonnen.

Die Gründe für den Solarboom auf Thüringer Dächern sind vielfältig: Viele Thüringerinnen und Thüringer wollen sich unabhängig machen von Preissteigerungen am Energiemarkt und die eigene Versorgungssicherheit erhöhen. Die gestiegene Nachfrage für Elektroautos und die attraktiven Konditionen des Thüringer Förderprogramms Solar Invest sind weitere Faktoren, sagt Marcel Weiland von der Servicestelle Solarenergie der Landesenergieagentur ThEGA.

Auf www.thega.de/solar finden sich vielfältige Informationen und Beratungsangebote zum Thema Solarenergie. Mit dem Thüringer Solarrechner lässt sich einfach herausfinden, wie schnell sich eine Solaranlage rechnet. Mehr als 175.000 Thüringerinnen und Thüringer haben bereits von diesem kostenlosen Service profitiert. Allein in den vergangenen zwölf Monaten wurde der Online-Rechner von mehr als 80.000 Usern genutzt.

Potenzial von Großanlagen und Mietshäusern nutzen

Um den Vormarsch der Solarenergie weiter zu forcieren, ist eine stärkere Nutzung von Freiflächen sinnvoll, sagt Marcel Weiland. Besonders Flächen entlang von Autobahnen oder Schienen sowie Altlastensanierungsflächen wie zum Beispiel Mülldeponien böten viel Freiraum.

Das enorme Potenzial solcher Großanlagen zeigt sich beispielhaft im Kyffhäuserkreis. Dort stehen zwar die drittwenigsten PV-Anlagen (1.579) aller Thüringer Landkreise. Durch Großanlagen wie in Kalbsrieth und in der Gemeinde Kyffhäuserland liegt der Landkreis bei der installierten Leistung allerdings mit rund 152 Megawatt unter den Top 3 der Thüringer Landkreise. Weitere wichtige Stellschrauben für einen zügigen Solarausbau seien laut Weiland die Dächer von Mehrfamilienhäusern sowie eine mögliche Solardachpflicht zum Beispiel für öffentliche oder gewerbliche Neubauten.

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