Internationaler Aktionstag „Nein zu Gewalt an Frauen!“

In diesem Jahr beteiligte sich die Stadt Eisenach wiederholt an der bundesweiten Fahnenaktion rund um den 25. November. Im Rahmen des internationalen Aktionstags „Nein zu Gewalt an Frauen!“ wehten vom 25. bis 27. November die Fahnen „Frei leben – ohne Gewalt“ vor dem Eisenacher Rathaus. Oberbürgermeisterin Katja Wolf, Gleichstellungsbeauftragte Ulrike Quentel, das Frauenhaus und das Netzwerk gegen häusliche Gewalt in Eisenach setzen damit gemeinsam ein sichtbares Zeichen gegen tägliche Gewalt an Mädchen und Frauen.

Gewalt gegen Frauen und Mädchen geht uns alle an. Der Aktionstag gilt als weltweites Symbol, sich für ein sicheres und gewaltfreies Leben von Mädchen und Frauen auf der ganzen Welt stark zu machen, sagt Oberbürgermeisterin Katja Wolf. Seit mehr als 30 Jahren finden Frauen und ihre Kinder, die häuslicher oder anderen Formen von Gewalt ausgeliefert sind, Schutz, Sicherheit und kompetente Beratung im Eisenacher Frauenhaus. Ich bin den Mitarbeiterinnen und dem Trägerverein zutiefst dankbar für ihr großes, unermüdliches Engagement, so Katja Wolf weiter.

Weltweites Symbol gegen Unrecht an Frauen und Mädchen
Zum symbolischen Hissen der Fahne am Freitag, 25. November, waren auch vier Schülerinnen der Eisenacher Wartburgschule anwesend. Die Zehntklässlerinnen schreiben zurzeit eine Projektarbeit zum Thema „Häusliche Gewalt“. Im Rahmen dieser Projektarbeit organisierten sie Ende September einen Kuchenbasar in ihrer Schule und nahmen dabei rund 300 Euro ein. Dieser Betrag wird dem Eisenacher Frauenhaus gespendet. Die Mitarbeiterinnen und der Trägerverein danken den Schülerinnen herzlich für diese Initiative.

Auch in Eisenach und im Wartburgkreis sind Frauen von häuslicher oder sexueller Gewalt sowie von Stalking (Nachstellung) betroffen. Letzteres wird häufig digital verübt. Allein im Jahr 2021 fanden 22 Frauen mit 29 Kindern über mehrere Wochen und Monate Schutz im Eisenacher Frauenhaus. Die Mitarbeiterinnen berieten zusätzlich 134 von Gewalt betroffene Frauen telefonisch oder persönlich. Insgesamt wurden 384 ambulante Beratungsgespräche mit Betroffenen, aber auch mit Menschen aus deren sozialem Umfeld geführt. Das Eisenacher Frauenhaus wird vom Freistaat Thüringen gefördert.

Zusätzlich zur Fahnenaktion beteiligt sich die Stadt Eisenach an der Initiative der Thüringer Gleichstellungsbeauftragten und Netzwerke gegen häusliche Gewalt „25.11. ich handle jetzt!“. Auf https://handle-jetzt.de finden Betroffene und Menschen in deren Umfeld Informationen und Hilfsangebote, wie sich Gewalt beenden lässt und wo sie Hilfe finden.

Hintergrund Der Internationale Tag „Nein zu Gewalt an Frauen“ geht als Gedenktag zurück auf den Tod der drei Schwestern Mirabal, die am 25. November 1960 in der Dominikanischen Republik vom militärischen Geheimdienst gefoltert, vergewaltigt und ermordet wurden. Sie waren im Untergrund tätig und hatten sich an Aktivitäten gegen den Diktator Trujillo beteiligt. Lateinamerikanische und karibische Feministinnen gedachten 1981 dieser Frauen und riefen den 25. November zum internationalen Gedenktag für die Opfer von Gewalt an Frauen und Mädchen aus. Am 17. Dezember 1999 verabschiedete die UN-Generalversammlung eine Resolution, nach der der 25. November zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen bestimmt wurde. Der Verein „TERRE DES FEMMES“ organisierte 2001 erstmals bundesweit eine Fahnenaktion gemeinsam mit kommunalen Gleichstellungs- und Frauenbeauftragten, Frauenhäusern und anderen Organisationen und Verbänden. Die Stadt Eisenach beteiligt sich von Anfang an dieser Aktion. Die Fahnen verdeutlichen, dass Frauen ein Recht darauf haben, frei und ohne Gewalt zu leben.

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