Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November

Die Thüringer Ministerin für Soziales, Familie und Gesundheit, Heike Taubert (SPD), hat anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November zu mehr Zivilcourage aufgerufen.

«Gewalt gegen Frauen wird zu Recht gesellschaftlich geächtet. Bei Gewalttaten sind alle Bürgerinnen und Bürger gefordert, Zivilcourage zu zeigen, Hilfe zu rufen und gegebenenfalls auch einzuschreiten. Jeder einzelne Fall von Gewalt, meist in unserer unmittelbaren Nachbarschaft, ist einer zu viel. Denn Gewalt richtet sich gegen die Würde und den Wert des einzelnen Menschen. Vor allem Kinder, die in gewaltgeprägten Situationen aufwachsen, haben ein Recht auf Anerkennung, liebevolle Zuwendung und gewaltfreie persönliche Zukunft», sagte Heike Taubert.

Die Thüringer Sozialministerin dankte allen Partnern in den regionalen Netzwerken gegen häusliche Gewalt. «Das stetige Engagement gegen häusliche Gewalt verdient Respekt und Anerkennung. Viele Menschen setzen sich dafür ein, dass Frauen und häufig auch ihre Kinder, die Opfer von Gewalt geworden sind, vor Ort eine effektive Hilfe gewährleistet wird.»

Wie wichtig ein breites Engagement ist, belegen laut Sozialministerin die entsprechenden Fallzahlen. So wurden in Thüringen im Jahr 2010 mehr als 3500 Frauen in Frauenhäusern betreut und beraten. Die Interventionsstellen für Opfer Häuslicher Gewalt berieten in mehr als 1013 Fällen, wobei hier über 1000 Kinder mit betroffen waren. Und die Polizei rückte im letzten Jahr mehr als 3000 Mal zur Gefahrenabwehr und zum Schutz von Opfern aus.

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Am 25. November wird weltweit der Frauen gedacht, die Gewalt in unterschiedlichster Form erleiden müssen. Der Internationale Gedenktag wurde von den Vereinten Nationen erstmals 1981 ausgerufen. Er dient neben der alljährlichen Bestandsaufnahme vor allem der Mahnung und dem Aufbrechen von Tabus und von Ignoranz im Umgang mit Gewalt gegen Frauen. In Thüringen finden aus diesem Anlass mehr als 70 Veranstaltungen, darunter Aktionen und Fachvorträge statt. Im Mittelpunkt stehen dabei Frauen, die häusliche Gewalt von Partnern erleben sowie alle Arten von Gewalt gegen Frauen weltweit. Damit wird nachdrücklich zur Beendigung von Gewalt gegen Frauen und deren Kinder aufgerufen. Initiiert und durchgeführt werden die Veranstaltungen maßgeblich von den regionalen Netzwerken gegen Häusliche Gewalt.

Eisenacher Frauenhaus
Das Eisenacher Frauenhaus hat im Jahr 2010 233 Fälle zu verzeichnen. 683 ambulante Beratungen fanden statt. 474 waren ohne einen Frauenhausaufenthalt.

Das örtliche Frauenhaus Eisenach mussten 28 Frauen aufsuchen, sie kamen mit 35 Kindern. Darunter waren 8 Eisenacherinnen und 15 Personen aus dem Wartburgkreis und 5 aus anderen Kommunen. 21 Deutsche, waren unter denen die Hilfe suchten.

22 Kinder waren von 0 bis 7 Jahren, 10 Kinder bis zu 14 Jahren und 3 Kinder waren über 14 Jahre alt.

Verweildauer im Frauenhaus war 196 Tage (längster Zeitraum). Im Durchschnitt waren 44 Tage Belegungsdauer.

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