Investitionen für Fisch, Lurch und Co.

Mit einer Investition von 500000 Euro wird die Werra im Bereich der Wasserkraftwerke der E.ON Thüringer Energie ökologisch auf den neuesten Stand gebracht. Das gab das Unternehmen am Vorabend des internationalen Weltumwelttages bekannt. Auf einem rund 25 Kilometer langen Flussabschnitt betreibt der Energiedienstleister die Wasserkraftanlagen Spichra und Falken. Ein drittes Wasserkraftwerk in Mihla wird in wenigen Wochen in Betrieb genommen.

An den Standorten Spichra und Falken sollen künftig sogenannte Fischschleusen dafür sorgen, dass Wasserlebewesen die Anlagen gefahrlos passieren können – sowohl flussauf-, als auch flussabwärts. In Falken ist zusätzlich zur Fischschleuse noch ein kleiner, naturbelassener Umgehungskanal für wandernde Fische vorgesehen. Auf der Kraftwerksbaustelle Mihla ist ganz aktuell mit dem Bau der Fischschleuse begonnen worden. Um die Anlage für Wasserlebewesen noch sicherer zu machen, wurden die Abstände der Stäbe des Filter-Rechens am Einlauf der Turbinen auf nur noch 15 Millimeter eingestellt. Damit werden auch kleine Fische wie etwa Aale vor den Turbinenschaufeln geschützt. In den bisherigen Ausführungen war ein Stababstand von minimal 20 Millimetern möglich.

Spätestens bis 2008 soll das Umwelt-Gesamtprojekt an allen drei Wasserkraftanlagen abgeschlossen sein.

Damit erfüllen die Wasserkraftwerke der E.ON Thüringer Energie bereits vorab die strengen Richtlinien der europäischen Wasserrahmenrichtlinie, die ab 2015 allgemeingültig wird. Diese legt für die aquatische Flora und Fauna ein mindestens gutes ökologisches Lebensumfeld fest. So dürfen Flüsse nicht durch Wasserkraftwerke oder Wehranlagen für Fische abgesperrt sein. Generell müssen sich alle Gewässerlebewesen und Wasserorganismen im Flusslauf ungehindert bewegen können.

Die hohe Bedeutung des Tier- und Umweltschutzes für das Unternehmen zeigt sich auch durch Aktivitäten in anderen Bereichen. So sind viele Leitungsmaste der Mittelspannungsebene bereits mit Vogelschutzhauben ausgerüstet. Diese Hauben verhindern, dass Vögel an spannungsführende Teile geraten und so Schaden nehmen können. Das Anbringen der Schutzhauben wird mit einem speziell erarbeiteten Vogelschutzprogramm auch in den kommenden Jahren koordiniert und fortgeführt.

Auch bei nicht mehr benötigten Transformatorenhäuschen geht das Unternehmen auf Umweltbelange ein. An geeigneten Standorten werden die Gebäude so aufbereitet, dass beispielsweise Igel und Hamster sicheren Unter-schlupf finden. Auch für Vögel, wie etwa Mauersegler, werden Nistplätze in den ausrangierten Stationen geschaffen. Die Kosten für den Ausbau des Transformators, der Technik und der anschließenden tierfreundlichen Herrichtung werden dabei von der E.ON Thüringer Energie getragen. Die neu geschaffenen Artenschutzstationen gehen dann in die Verantwortung der jeweiligen Gemeinde über.