Jahn-Sporthalle: Pläne für Duschcontainer und Anbau den Sportvereinen vorgestellt

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Wie es in der Friedrich-Ludwig-Jahn-Sporthalle in Eisenacher August-Bebel-Straße weitergehen kann und welche Arbeiten bereits erledigt wurden, darüber informierten Baubürgermeister Dr. Uwe Möller und das Amt für Tiefbau und Grünflächen gestern (18. Juli) in einer Diskussionsrunde mit Vertretern der Sportvereine, die die Halle nutzen, sowie des Kreissportbundes Eisenach und des Thüringer Handball-Verbandes (THV).

Reparaturarbeiten in der Jahn-Halle erledigt
Nachdem seit Juni in der Sporthalle die Duschräume im Untergeschoss nicht mehr genutzt werden können, wurden im Fachamt mögliche Lösungen geprüft. Zudem hatte es seitens des Gesundheitsamtes weitere Mängelhinweise gegeben. Dazu erfolgten bereits in den ersten Ferienwochen umfangreiche Arbeiten.

Die Jahn-Halle steht zum Schuljahresbeginn für den Schulsport zur Verfügung, sagte Bürgermeister Dr. Möller.

In der Halle wurden mehrere Staub-Quellen beseitigt: lose Putzstellen wurden ausgebessert, die Heizkörper gereinigt und neu gestrichen, neue Bodenbeläge in den Umkleideräumen verlegt und die Fenster auf der Ostseite der Halle neu gestrichen. Außerdem wurden die Wandpfosten mit Filz verkleidet, um den Anprallschutz zu verbessern. Zu erledigen ist noch die Grundreinigung des Hallenbodens, der auch durch die geharzten Bälle der Handballer stark beansprucht ist. Außerdem werden die generellen Reinigungspläne für die Jahn-Halle überarbeitet, so dass künftig in kürzeren Abständen gereinigt wird und damit weniger Staub entsteht.

Duschcontainer als Übergangslösung vorgeschlagen
Für die derzeit fehlenden Duschmöglichkeiten hatte die Verwaltung drei Ausweichmöglichkeiten geprüft. Da eine Sanierung der Duschräume die Gefahren von Schimmel- und Pilzbildung nicht völlig ausschließen können, wurde diese Variante auch vom Gesundheitsamt Wartburgkreis als nicht empfehlenswert erachtet. Vorgestellt wurden deshalb zwei Varianten zum Aufstellen von Duschcontainern für eine zwei- bis dreijährige Übergangszeit, bis der geplante Anbau an die Sporthalle realisiert ist. Die geplanten zwei Container mit je vier Duschen sollen auf dem Platz vor dem Eingang zur Sporthalle aufgestellt werden. Gewünscht wurde von den Sportlern dazu eine Überdachung bzw. bauliche Anbindung vom Eingang zu den Containern. Diese Variante würde als Anbau an die Halle ein komplettes Baugenehmigungsverfahren mit neuem Fluchtwegeplan erfordern. Dadurch würde die Nutzung der Container voraussichtlich erst in rund neun Monaten möglich sein. Als Alternative schlug die Verwaltung das Aufstellen der Duschcontainer ohne Überdachung vor. Die Container würden so eingerichtet, dass sich die Sportler dort auch wieder komplett anziehen könnten und nicht mehrmals zwischen Halle und Container pendeln müssen. Der größte Vorteil wäre, dass diese Container bis zum Herbst 2019 funktionsfähig sein könnten, wenn jetzt schnell ausgeschrieben werden kann. Der Kostenrahmen wird derzeit auf grob 35.000 Euro geschätzt. Die Sportler hatten Bedenken wegen des Weges in Freien zu den Duschen und schlugen ein Carport-Dach oder ein Zelt als Überdachung für die kalte Jahreszeit vor. Die Verwaltung wird die Vorschläge prüfen. Darüber hinaus wollen sich die Sportvereine nochmals mit dem THV abstimmen, da auch davon auch die Freigabe der Halle für den Spiel- und Wettkampfbetrieb abhängt. Eine Entscheidung wird voraussichtlich in der kommenden Woche erwartet.

Vorbereitungen für einen Anbau an der Sporthalle
Dass für die Duschmöglichkeiten als Übergangslösung Container vorgeschlagen werden, ist in den fortgeschrittenen Plänen für einen Anbau an die Jahnhalle begründet. Dafür hatte das Fachamt bereits in diesem Jahr Fördermittel angemeldet, aber keine Zusage erhalten. Die Planung wurde jedoch weitergeführt und im September sollen erneut beim Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport Fördermittel für 2020 angemeldet werden. Wird das Projekt in Erfurt in das Fördermittel-budget 2020 aufgenommen, gilt es bis zum Dezember den förmlichen Fördermittel-Antrag zu stellen. Bis dahin muss der Ankauf der benötigten Flächen um die Jahn-Halle (etwa 500 Quadratmeter) geklärt sein und eine qualifizierte Planung vorliegen.

Läuft alles wie geplant, könnte im März 2020 mit einem Fördermittelbescheid gerechnet werden. Dann könnte nach der Ausschreibung im Herbst nächsten Jahres mit den Bauarbeiten begonnen werden, erklärte Bolko Schumann und ergänzt: Die Eigenmittel für den Anbau sind bereits über den Haushalt 2018 bereitgestellt und stehen per Übertrag weiter zur Verfügung.

Der Anbau an die Jahn-Sporthalle:
Der Anbau an der Sporthalle soll für die Umkleideräume, die Dusch- und Sanitäranlagen sowie die Lagerung der Sportgeräte neue Flächen schaffen. Vorgesehen ist der Anbau an der östlichen und nördlichen Seite der Halle mit einer zusätzlichen Nutzfläche von insgesamt 425 Quadratmetern. Der Eingang zur Sporthalle wird auf der Nordseite verlegt. Während der Bauzeit wäre die Sporthalle weiter nutzbar. Insgesamt werden die Kosten für den Anbau auf reichlich 1 Million Euro geschätzt.
Eine Sanierung des vorhandenen Anbaus aus den 1970er Jahren wäre unwirtschaftlich, da die Flächen hier deutlich zu klein und unvorteilhaft auf zwei Geschossen verteilt sind.

Die Friedrich-Ludwig-Jahn-Sporthalle ist Teil eines ehemaligen Kasernengeländes und war ursprünglich als Exerzier- und Reithaus errichtet worden. Sie wurde vermutlich in den 1950 zur Sporthalle umgebaut.

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