Jahresempfang: Eisenach im Aufbruch – Visionen für morgen

Bildquelle: © Stadt Eisenach/Birgit Schellbach – Ein Teil des „O1“ konnte betreten werden. Dort bekommen die Gäste anhand einer Präsentation und von Visualisierungen einen Einblick, wie die Wartburg-Arena aussehen wird.

Der gemeinsam von der Stadtverwaltung und vom Gewerbeverein Eisenach ausgerichtete Jahresempfang am 23. Mai fand nicht wie in den Vorjahren im Landestheater, sondern auf dem Gelände des früheren Automobilwerks Eisenach statt. Das war ungewohnt, weil die meisten Programmpunkte unter freiem Himmel stattgefunden haben und teilweise die Regenschirme aufgespannt werden mussten.
Aber die Open-Air-Veranstaltung hatte einen guten Grund, denn vor Ort erfolgte der symbolische Baustart für die Wartburg-Arena. Der offizielle Baustart findet noch in diesem Jahr statt. Bis 2028, so der Zeitplan, wird sich die unter Denkmalschutz stehende Ruine des ehemaligen Fabrikgebäudes namens „O1“ in eine moderne Multifunktionshalle verwandeln, nutzbar für Sport, Kultur, Tagungen und Veranstaltungen aller Art.

© Stadt Eisenach/Birgit Schellbach – Oberbürgermeister Christoph Ihling und der Vorsitzende des Gewerbevereins, Jo West, begrüßen Thüringens Minister für Digitales, Steffen Schütz (Bildmitte).

Geburtstagsständchen für den Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium

„Eisenach im Aufbruch – Visionen für morgen“ – so lautete das zu der Großinvestition von rund 57 Millionen Euro passende Motto des Jahresempfangs. Rund 300 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kirchen, Kultur, aus Vereinen, Verbänden, Einrichtungen und Institutionen waren gekommen. Dazu gehörten der Thüringer Minister für Digitales und Infrastruktur, Steffen Schütz sowie Marcus Malsch und Mario Suckert als Staatssekretäre im Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Landwirtschaft und Ländlichen Raum. Auch die Landtagsabgeordnete Ulrike Jary ist begrüßt worden, ebenso Landrat Dr. Michael Brodführer. Der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Christian Hirte, bekam spontan ein Ständchen gesungen, da er Geburtstag hatte.

© Stadt Eisenach/Birgit Schellbach – Mit Lichteffekten wird die Ruine des „O1“ in Szene gesetzt.

Oberbürgermeister: Eine starke Wirtschaft ist die Basis für Fortschritt

Für Oberbürgermeister Christoph Ihling war es der erste Jahresempfang seit seiner Wahl zum Stadtoberhaupt. Er nahm in seiner Rede Bezug auf das kulturell geprägte Eisenach, das aber ebenso eine Automobilgeschichte hat. Eine „gute und stabile Wirtschaft“ sei die Voraussetzung für eine handlungsfähige Stadt. Als Europäer ist der Oberbürgermeister stolz darauf, dass seine Heimatstadt Eisenach im Herzen von Europa liegt. Diese Rolle müsse die Stadt noch mehr mit Leben erfüllen.
„Unser Weg in Europa ist das Miteinander. Wir wollen zusammenleben und nicht unsere Nachbarn verurteilen, im Kleinen wie im Großen“, betonte Ihling. Er ist der Ansicht, dass sich die aktuellen Herausforderungen nicht immer nur mit Geld lösen lassen. „Frieden, Freiheit und Wohlstand können wir nur gemeinsam erreichen, mit Mut, Zuversicht und neuen Ideen“, zeigte er sich überzeugt.

© Stadt Eisenach/Birgit Schellbach – Oberbürgermeister Christoph Ihling und der Vorsitzende des Gewerbevereins, Jo West, sprechen auf der Bühne vor der Kulisse des „O1“.

Stadtoberhaupt lobt Engagement für die Heimat

Ein wesentlicher Faktor sind für den Oberbürgermeister die Menschen, die sich in ihrer Freizeit vielfältig für ihre Heimat engagieren. Als Beispiel nannte er den Eisenacher Sommergewinn: „Alle Kinder, gleich aus welcher Region sie kommen, fühlen sich wahrhaftig als Eisenacher, wenn sie erstmals als Frühlingsboten durch unsere schöne Wartburgstadt gehen. Man sieht ihre Augen leuchten und kann verstehen, was Heimat ausmacht“. Das Stadtoberhaupt wünschte sich, dass man sich nicht von denjenigen anstecken lassen sollte, „die alles schwarzmalen“ und zeigte sich überzeugt, mit Vertrauen, Einsatz und Glauben an eigene Fähigkeiten scheinbar Unmögliches erreichen zu können.  „Gehen wir diesen Weg gemeinsam!“ – lautete sein Credo.

© Stadt Eisenach/Birgit Schellbach – Der Jahresempfang findet unter freiem Himmel statt, mit Blick auf die Ruine des „O1“, die zur Wartburg-Arena werden soll.
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Gewerbeverein steht hinter der Großinvestition

Jo West, Vorsitzende des Gewerbevereins Eisenach 1991 e.V., erklärte, warum die Wartburg-Arena im „O1“ so wichtig ist: „Das ist eine Idee aus Eisenach, eine Chance für Eisenach und eine Vision von Eisenach. Und deshalb steht der komplette Vorstand des Gewerbevereins hinter diesem Projekt“. Er erinnerte daran, dass das Automobilwerk Eisenach (kurz AWE) einst ein Wahrzeichen der Stadt gewesen ist. Bis heute würden sich viele Menschen, die dort gearbeitet haben, mit dem AWE identifizieren. Aber das Stadtquartier sei aktuell „keine überzeugende Visitenkarte“. Jo West nannte das „O1“ einen „städtebaulichen Impuls, für den es Geduld braucht – wie beim Wachsen eines Baumes“.
Weiter argumentierte der Vereinsvorsitzende: „Eisenach fehlt eine moderne Sportstätte für unseren großartigen Handball-Erstligisten, ein Ort für Schul- und Breitensport, eine Halle für Großveranstaltungen. Mit unserer zentralen Lage in Deutschland und mit dem ICE-Halt sind wir echte Konkurrenz für Kassel, Fulda, Erfurt“.

Ehrenmitgliedschaft für Eisenacher Unternehmer

Eine Überraschung beim Jahresempfang gab es für Malcolm Crowson. Der Einzelhändler, der Ende des Jahres sein Geschäft auf dem Karlsplatz schließt, ist mit der Ehrenmitgliedschaft des Eisenacher Gewerbevereins ausgezeichnet worden. „Er ist Antreiber, Ideengeber, ruhender Pol, ein Unternehmer par excellence“, lobte Jo West seinen Vorgänger.

Minister Schütz spricht von der Wartburg-Arena als Leuchtturm

Thüringens Minister Steffen Schütz nahm in seiner Rede ebenfalls Bezug auf die lange Automobilbautradition Eisenachs. „Dieser Ort gehört zur DNA der Stadt“, sagte er mit Blick darauf, was baulich noch übrig ist: Das „O1“, die Ostkantine, das heutige Museum Automobile Welt Eisenach und das Torhaus. Er wünsche sich, dass dieser Ort „ein Leuchtturm für das neue Eisenach“ wird. Schütz sagte seine Unterstützung auf dem „nicht einfachen Weg“ zu. Er verwies darauf, dass der Umbau des „O1“ zur Wartburg-Arena aus sechs Fördertöpfen gespeist wird. Allein aus seinem Haus würden 31,6 Millionen Euro Fördermittel bereitgestellt. Weiter lobte der Minister, wie alle Beteiligten bei dem Großprojekt an einem Strang ziehen.

© Stadt Eisenach/Birgit Schellbach – Die Big Band der Musikschule „Johann Sebastian Bach“ begleitet temporeich den Abend.

Musik von der Big Band und 3D-Modell zur Erinnerung

Die Big Band der Musikschule „Johann Sebastian Bach“ begleitete die Gäste temporeich durch den Abend. Außerdem unterstützten die Stiftung Automobile Welt Eisenach und der Museumsverein Automobile Welt Eisenach. So konnten sich die Besucher das Museum und die Ostkantine mit den dort ausgestellten Oldtimern des Vereins anschauen.
Auf der Empore der Ostkantine gab es Kaffee und Kuchen, angeboten von den Vereinsmitgliedern. Mitglieder des Wartburgfahrerclubs versorgten mit Bratwürsten und Getränken und unterstützen beim Auf- und Abbau. Am Stand des Interkulturellen Vereins Eisenach gab es Falafel. Das Unternehmen „WAK Lab“ hatte 3D-Modelle der Wartburg-Arena angefertigt, die die Besucher zur Erinnerung mit nach Hause nehmen konnten.
Mehrere Sponsoren haben zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen, allen voran die Wartburg-Sparkasse. Weiter unterstützten die Planer der Wartburg-Arena, Assmann Beraten + Planen GmbH und Sauerbier Wagner Giesler Architekt und Ingenieure sowie Schicker Thies Partnerschaft von Rechtsanwälten, die Eisenacher Versorgungsbetriebe und die Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach.

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