Jubiläum 20 Jahre Grünes Band

Thüringens Umweltstaatssekretär Roland Richwien würdigte am Sonntag auf der Jubiläumsfeier «20 Jahre Grünes Band» des BUND das gemeinsame Engagement für Erhalt und Entwicklung des Grünen Bandes in den vergangenen 20 Jahren. «Mein besonderer Dank gilt dem BUND, der unverdrossen den Wert des Grünen Bandes deklamiert und somit für Thüringen stets ein guter Partner war», so Staatssekretär Richwien.

Rückblick:
Am 09.12.1989 lud der BUND in Hof zum ersten gesamtdeutschen Treffen von Naturschützern aus Ost und West. Die Idee des Grünen Bandes Deutschland war geboren. Auch die Thüringer Landesregierung nahm sich frühzeitig der großen Aufgabe und Verantwortung für das Grüne Band an. Die Region entwickeln, wirtschaftliche Potenziale nutzen (Fremdenverkehr, Naherholung), Schutzgebiete ausweisen und Biotope entwickeln – das sind die Schwerpunkte des Landes. Mit 763 km befindet sich mehr als die Hälfte des Grünen Bandes Deutschland in Thüringen.

Seit dem Jahr 2003 liefen die Verhandlungen zur Flächenübertragung. Am 09.11.2008 schließlich unterzeichneten der damalige Bundesumweltminister Gabriel, Thüringens Ministerpräsident Althaus und Vorstandssprecher der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben Kühnau die Vereinbarung zwischen Bund und Thüringen zur Flächenübertragung. Dabei ging es um die Übertragung von rund 3600 Hektar. Diese Flächen werden aktuell direkt an die Stiftung Naturschutz Thüringen übertragen.

In der Vereinbarung ist die Sicherung des Grünen Bandes als Bestandteil des Nationalen Naturerbes und als historisches Denkmal festgeschrieben. «Für unsere Jugend und künftige Generationen wollen wir die noch sichtbaren Teile deutscher Geschichte erhalten. Nicht zuletzt, um den Wert unserer freiheitlich, demokratischen Grundordnung immer wieder bewusst zu machen», so Staatssekretär Richwien.

Die Kosten:
Mit der Vereinbarung wurde festgelegt, dass der Freistaat Thüringen für Leistungen des Bundesforstes (Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen sowie Verkehrssicherungspflichten) Erstattungen in Höhe von insgesamt 520000 Euro leistet. Verteilt auf acht Jahre sind das pro Jahr 65000 Euro oder ein fiktiver «Preis» von 1,4 Cent je Quadratmeter.
Für Dienstleistungen des Bundesforstes sollen im Gebiet des Naturschutzgroßprojektes «Eichsfeld-Werratal» und zukünftig auch «Rodachtal-Lange Berge-Steinachtal» Leistungen in Höhe von 380000 Euro aufgewendet werden. Davon trägt der Freistaat 40000 Euro.

In Thüringen ist das Grüne Band gezielt in Flurbereinigungsverfahren einbezogen worden, aktuell liegen ca. 170 km in 29 Verfahren. Das Grüne Band ist eine Zielfläche des Naturschutzes und genießt Priorität bei den Förderprogrammen. Das Thüringer Umweltministerium legt seit einigen Jahren naturschutzrechtliche Ersatzmaßnahmen bevorzugt in das Grüne Band. Beispielhaft gelang dies beim Ausbau der A 38.

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