Jubiläum: Musikschule Johann Sebastian Bach feiert 70-jähriges Bestehen

Am 1. Juli 1953 wurde die Musikschule „Johann Sebastian Bach“ Eisenach gegründet. Den Namen „Johann Sebastian Bach“ erhielt sie im Jahr 1991. Mit über 1.000 Schülern – Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen – leistet sie einen großen Beitrag zur musikalischen Breitenarbeit und ist ein wichtiger Bestandteil des Bildungsangebotes der Stadt Eisenach. Seit nunmehr 70 Jahren bieten die Lehrerinnen und Lehrer sowie Honorar-Lehrkräfte ein breit gefächertes Angebot an Instrumental- und Vokalunterricht an. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, ihren Schülerinnen und Schülern durch mehrjährigen kontinuierlichen Unterricht Fähigkeiten zu vermitteln, die Grundlage für eine lebensbegleitende Beschäftigung mit Musik sind.

Das Jubiläumsjahr mit all seinen Feierlichkeiten steht unter dem Motto „Mit uns die Welt zum Klingen bringen“. Am heutigen Dienstag, 18. April, stellte Sylvia Löchner, Fachdienstleiterin Musikschule, im Beisein von Oberbürgermeisterin Katja Wolf, neben dem geschichtlichen Hintergrund sowie einem Ausblick in die Zukunft der Musikschule, geplante Veranstaltungen zu den Feierlichkeiten vor.

Eisenach ist eine Stadt, die viel zu bieten hat. Umso mehr verstehe ich die Musikschule als kulturellen, sozialen Schatz und elementaren Bestandteil. Es ist toll zum 70-jährigen Jubiläum gratulieren zu dürfen. Ich freue mich, dass wir gemeinsam dieses Ereignis mit tollen Veranstaltungen begehen können., erklärte Oberbürgermeisterin Katja Wolf.

Die Menschen, die hier arbeiten, haben eine Vielzahl an Veränderungen mitgestaltet. Ich bin stolz auf diese Entwicklung, denn sie hat zu dem Ergebnis geführt, dass heute jedem Menschen in jedem Alter der Zugang zur Musik geöffnet ist. Mit qualifiziertem Fachunterricht und einem breiten Angebot möchten wir auch in Zukunft Kinder, Jugendliche und Erwachsene zu eigenem Musizieren anregen. Sowohl im kleinsten Überraum als auch auf der großen Konzertbühne kann man tief in die Welt der Musik abtauchen. Sie ist Ausdruck für alle Emotionen, seelische Stärkung und Kommunikation. Ich wünsche jedem Menschen, der zu einem Instrument oder dem Gesang gefunden hat, dass er diese Erfahrung macht., so Sylvia Löchner.

Geplante Veranstaltungen

Lehrerkonzert (öffentliche Veranstaltung)
Sonnabend, 6. Mai 2023
17.00 Uhr
Im Rokokosaal

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Offene Bühne (öffentliche Veranstaltung)
Sonnabend, 3. Juni 2023
17 Uhr
In der Alten Mälzerei
Schüler*innen und Lehrer*innen präsentieren ein abwechslungsreiches Programm aus einer Mischung von Jazz, Pop und modernen Songs

Gesungenes Ständchen
Sonnabend, 1. Juli 2023
10.00 Uhr
Am Bachdenkmal

Jubiläumskonzert (öffentliche Veranstaltung)
Mittwoch, 20. September 2023
15.00 Uhr
Im Landestheater

Zudem wird es eine neue Konzertreihe im Eisenacher Stadtschloss geben.

Ausblick und Weiterentwicklung
Neben der Erhaltung des Musikschulstandortes Eisenach ist ein Ziel, den Lehrernachwuchs vor allem im Bereich vorinstrumentale Ausbildung auszubauen. Hinzu kommt eine Modernisierung des Hauses und die damit verbundene Einrichtung von Internetzugänge in den einzelnen Unterrichtsräumen. Außerdem wird es erstmalig eine Evaluation geben, beginnend mit einer Umfrage von Schüler*innen. Weitere Kooperationen sind geplant, wie eine Thüringen Philharmonie-Orchesterpatenschaft, die Kinderoper „Brundibár“ in Zusammenarbeit mit dem Theater Eisenach und der Thüringen Philharmonie im Jahr 2024. Zudem sollen die Ensemblearbeit weiterentwickelt und neue Impulse durch neue Lehrkräfte in den Bereichen Streicher und Blechbläser erzielt werden.

Geschichtlicher Hintergrund
Am 1. Juli 1953 wird die Musikschule als Volksmusikschule Eisenach mit dem Ziel, durch musikalische Ausbildung von Kindern und Jugendlichen die Laienkunst zu fördern, in der Goethestraße gegründet. Es wird mit 70 Schülern, 6 hauptamtlichen und 7 nebenamtlichen Lehrkräften gestartet, im September 1953 sind es bereits 350 Schüler*innen und 30 Musikpädagog*innen. Im Januar 1955 zieht die Musikschule in die Kapellenstraße um. 1961 werden die Volksmusikschulen in Musikschulen umgewandelt mit dem Ziel, den Ausbildungsschwerpunkt von der Breitenarbeit zur Intensivierung der künstlerischen Ausbildung zu verlagern. Es folgen die Begrenzung des Aufnahmealters und die Zahl der Schüler*innen auf 327, die Änderung von Gruppen- zu Einzelunterricht, die Einführung von studienvorbereitender Ausbildung, der Verstärkung von Orchester- und Ensemblearbeit und die Einführung einer Prüfungsordnung. Im Jahr 1989 wird die Kulturhoheit in den kommunalen Bereich verlagert: Schulen bekommen die Möglichkeit, ihr Lehrprogramm und Ausbildungsprofil selbst zu gestalten. Die Altersbegrenzung entfällt, die musikalischen Früherziehung wird ausgeweitet. 1990 wird die Musikschule in den Verband deutscher Musikschulen e.V. (VdM) aufgenommen. 1998 zieht die Musikschule von der Kapellenstraße in die Kurstraße. Derzeit läuft ein Antragsverfahren zum Titel „Staatlich anerkannte Musikschule“.

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