«Keltenbad» in Bad Salzungen kommt in die Kur

Das im Jahr 2000 eröffnete «Keltenbad» in Bad Salzungen wird in den kommenden beiden Jahren grundlegend modernisiert. Die Kosten des Umbaus belaufen sich auf 5,4 Millionen Euro, das Land fördert das Vorhaben mit 4,6 Millionen Euro. Den Förderbescheid übergab Thüringens Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Staschewski an den Bürgermeister von Bad Salzungen, Klaus Bohl.

«Das Keltenbad ist mit 450 Besuchern pro Tag eine zentrale touristische Einrichtung der Kurstadt Bad Salzungen», sagte Staschewski. Es umfasst u.a. das Kurmittelhaus, in dem die traditionellen Sole-Heilbäder angeboten werden. «Mit der Modernisierung und Neugestaltung des Areals reagieren wir auf veränderte Kunden- und Marktstrukturen und positionieren das Bad besser im wachsenden Markt des Gesundheitstourismus.»

Die Umbau- und Modernisierungsarbeiten sollen voraussichtlich im Sommer 2012 starten und bis 2013 abgeschlossen sein. Das Keltenbad bleibt während der Bauphase geöffnet, geschlossen werden jeweils nur einzelne Abschnitte, in denen Umbauarbeiten laufen. Die Modernisierung umfasst generell den Austausch veralteter Technik und die Erneuerung und energetische Sanierung der baulichen Substanz sowie

• die Umgestaltung des Eingangsbereichs;
• die Aufwertung und Erweiterung des Saunabereichs;
• die Verlegung des Kneippbeckens in den Außenbereich;
• die Schaffung zusätzlicher Angebote für Soleanwendungen («Salz-Grotten», Therapiebecken mit gesättigter Sole, Kaltwasser-Soletauchbecken) im Rahmen der Umwandlung des Kurmittelhauses zum Sole-Vital-Gesundheitszentrum;
• die Einrichtung von Panorama-Ruheräumen;
• die Einrichtung eines medizinischen Trainigsbereichs mit verbesserten Gymnastikangeboten, Ernährungsberatung, Funktionsdiagnose;
• und die Einrichtung einer Cafeteria in der Eingangshalle.

«Letztlich geht es um eine Verringerung der medizinisch-therapeutischen Kurangebote, die seit der Gesundheitsstrukturreform kaum noch nachgefragt werden, und die Neuorientierung auf den privat finanzierten Wellness- und Gesundheitsmarkt», sagte Wirtschaftsstaatssekretär Staschewski. So betrug die Auslastung der klassischen Therapieangebote zuletzt nur noch 5 bis 10 Prozent – «zu wenig, um das Bad wirtschaftlich betreiben zu können», so Staschewski. Stattdessen setze man künftig stärker auf das Thema «Sole & Seele», von dem man sich echte Zukunftschancen im kurtouristischen Wettbewerb verspreche. Dadurch sollen Gästezahlen und Umsätze gesteigert und durch die geplante Energieoptimierung zugleich Fixkosten gesenkt werden.

Bad Salzungen ist eines der ältesten Sole-Heilbäder Deutschlands und verfügt über eine rund 200-jährige Kurtradition. Seit 1923 führt die Stadt den Titel «Bad», seit 2008 ist Bad Salzungen «Staatlich anerkanntes Sole-Heilbad». Die Stadt verfügt über Solevorkommen mit Konzentrationen zwischen 1 und 27 Prozent, die bereits im 16. Jahrhundert als Heilmittel genutzt wurden. Das Zentrum der heutigen Kuranlagen bildet das Gradierwerk und das Keltenbad mit dem Kurmittelhaus.

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