Kindertagesstätten in Eisenach: eingeschränkter Regelbetrieb für alle Kinder ab 15. Juni

Seit vielen Wochen befinden sich Eltern mit Kindergartenkindern in einer extrem schwierigen Situation: geschlossene Kitas, jetzt nach und nach der eingeschränkte Regelbetrieb. So auch in Eisenach. „Ich habe größten Respekt vor dem, was Sie derzeit leisten müssen. Viele kommen an ihre Grenzen. Alles unter einen Hut zu bekommen, ist schier unmöglich. Das wissen wir“, sagte Oberbürgermeisterin Katja Wolf während eines Pressegespräches. Arbeit, Kinderbetreuung, gegebenenfalls ältere Geschwister, die auch nur teilweise in der Schule unterrichtet werden – die aktuelle Situation ist keine einfache.

Kontinuierliche Betreuung wird angestrebt

Ein kleiner Lichtblick ist daher der eingeschränkte Regelbetrieb in den städtischen Kindertagesstätten. Dort wurde allen Eltern ein Betreuungsangebot unterbreitet, aber leider können noch nicht alle Kinder kontinuierlich, das heißt jeden Tag, ihre Kita besuchen. Aktuell werden in den städtischen Kitas 107 Kinder betreut. Die Betreuung erfolgt unter Einhaltung von Hygieneregeln. „Das war für uns ein Kraftakt. Wir mussten innerhalb weniger Tage Konzepte schreiben, um alles zu organisieren und die jeweiligen Vorgaben/Pläne des Landes einzuhalten“, erklärte Bildungsdezernent Ingo Wachtmeister. Ziel ist es, dass ab spätestens 15. Juni wieder alle Kinder in die Einrichtungen können. Die Vorgabe des Quadratmeterschlüssels soll dabei nicht das primäre Kriterium sein. „Wichtigster Punkt ist, dass die einzelnen Gruppen Bestand haben und nicht durchmischt werden“, bekräftigte Wachtmeister. Dazu müssen feste Gruppen mit festen Erzieherinnen gegründet/beibehalten werden. Das Bringen und Abholen durch die Eltern erfolgt ausschließlich an der Tür, fremde Personen haben keinen Zutritt in den Einrichtungen. Hinzu kommen die Hygienekonzepte der Kitas. Wachtmeister warb um Verständnis: „Auch unsere Mitarbeiterinnen sind an ihre Grenzen gekommen. Zum einen ist es schwierig die Vorgaben der Pandemie des Landes vollumfänglich umzusetzen, zum anderen haben wir Probleme im Personalbereich, da der Umgang mit Risikogruppen unter den Beschäftigten nicht einfach ist. Zwischen 20 und 25 Prozent der Erzieherinnen in unseren städtischen Kindertagesstätten könnten aktuell nicht eingesetzt werden.“

Verständigung mit freien Trägern

Die Stadt hat sich gemeinsam mit den freien Trägern verständigt. „Wir haben versucht, mit den freien Trägern einen einheitlichen Weg zu finden. Obwohl die Träger dies teils sehr kreativ umsetzen, gelingt auch hier eine kontinuierliche Betreuung derzeit nicht immer. Aber bei allen Trägern ist es das Ziel, ab 15. Juni eine kontinuierliche Betreuung anzubieten,“ so Wachtmeister. Alle Kindergärten arbeiten unter den Auflagen des Infektionsschutzgesetzes und haben Hygieneschutzkonzepte erarbeitet. Die Regeln sind in allen Kitas im Stadtgebiet nahezu gleich. Über die Öffnungszeiten und das Aufteilen der Kinder in einzelne Gruppen wird in jeder Einrichtung separat entschieden. „Völlige Normalität ist noch nicht möglich“, machte Wachtmeister deutlich. Aufgrund der personellen Probleme wird es zudem zu Einschränkungen bei den Öffnungszeiten kommen. Die üblichen elf Stunden, von 6 bis 17 Uhr, können nicht gehalten werden. Das liegt unter anderem daran, dass die Gruppen zu den Randzeiten nicht zusammengenommen werden dürfen. “Die meisten Einrichtungen werden neun Stunden schaffen, dies streben auch die städtischen Kindertagesstätten an. Die Öffnungszeiten sollen dann sukzessive auf den alten Stand gebracht werden“, erklärte Ingo Wachtmeister.

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