Kulturamtsleiter bei Eisenacher Komponisten Schlecht zu Gast

Ein Kulturamt ist auch Kunstamt, versteht Kulturamtsleiter Dr. Achim Heidenreich seinen Auftrag und besucht daher in unregelmäßigen Abständen Eisenacher Künstler*innen, um zu hören, wo der Schuh drückt oder was zusammen auf die Beine gestellt werden könnte.

Kürzlich war der Kulturamtsleiter bei dem Eisenacher Komponisten Johannes Schlecht zu Gast und ließ sich über dessen Schaffen und Wirken informieren. Kostproben seines fulminanten Klavierspiels brachte Schlecht dabei nur zu gerne zu Gehör. Dr. Heidenreich mag Ragtimes, spielt sie selbst auf der Gitarre nach Feierabend, Johannes schlecht spielt sie als Künstler gewissermaßen berufsausübend: So kamen sich die zwei auch synkopisch (eine Melodie gegen den Takt spielen) und mental gleich näher.

In Schlechts Haus hängen einige Bilder des renommierten Künstlers Jost Heyder, der lange in Eisenach lebte.

Schade, dass er weg ist, bemerkt Dr. Heidenreich beim Betrachten der ausdrucksstarken Portraits.

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Gesprächsthema war auch das Ringen um einen Eisenacher Kulturbeirat, zu dessen Initiatoren seinerzeit der Fotograf Ulrich Kneise, der Mathematiker Jürgen Stückrad, der Leiter des einstigen Eisenacher Burgtheaters, Oliver Nedelmann, sowie Johannes Schlecht selbst gehörten.

Es ist wirklich toll, wie sich die Eisenacher mit ihrer Stadt und ihrer Kulturgeschichte von den Anfängen bis in die Gegenwart identifizieren und alles dafür tun, damit es voran geht – und wieviel hochkarätige Zeitgenossen aus Kunst und Kultur in unserer schönen Stadt leben und wirken, freut sich der Kulturamtsleiter.

So ist Johannes Schlecht einer der angesehensten Komponisten von Kinderfilmmusiken und Musicals in Deutschland.

Natürlich ist er auch dank der sehr guten Musikausbildung in der DDR – konkret in der Franz Liszt Musikhochschule in Weimar – ein Vertreter des Ernsten Fachs. Noch am 13. Oktober 1989 wurde ihm für seine Vertonung von Gedichten Paul Celans der „Hanns Eisler Kompositionspreis der DDR“ zuerkannt. Nach der Wende komponierte Schlecht unter anderem auch Orchesterwerke für die Landeskapelle Eisenach und zahlreiche Kammermusikwerke. Die würde Dr. Heidenreich gern in Eisenach vorstellen. Schlechts Komposition „Kommen und Gehen“ für großes Orchester wurde beispielsweise für die letzte Saison der Landeskapelle Eisenach in der großen sinfonischen Besetzung komponiert.

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