Kunst im öffentlichen Raum

Großzügige private Spende für das Kunstprojekt im Außenbereich der Predigerkirche des Thüringer Museums Eisenach

Im Rahmen des 800. Hochzeitsjubiläums der Elisabeth von Thüringen soll eine Skulptur entstehen, die einen dauerhaften Platz an der Nord-Ost-Seite der Predigerkirche erhalten soll. Für dieses Projekt konnte der Eisenacher Bildhauer Hardy Raub gewonnen werden. Noch im Juli sollen erste Arbeiten beginnen

Die Skulptur „Der Weg“ soll die Bedeutung der Predigerkirche als bedeutenden Rezeptionsort zur 1235 heiliggesprochenen Elisabeth symbolisieren. Die Steinmaterialien wurden bereits aus Ungarn und Thüringen geliefert. Mit fachgerechten Sachleistungen bei den vorbereitenden Arbeiten unterstützen dankenswerterweise der Eisenacher Steinmetzbetrieb Schäfer und die Firma Kunst & Naturstein Albertoni.

Eisenacher Bürger und Touristen können bei der Entstehung des Werkes zusehen und mit dem Künstler ins Gespräch kommen.

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Die Skulptur soll, so die Idee des Bildhauers, aus Sandstein, Schiefer, Beton und unzerbrechlichem Glas bestehen. Ein linienartiger Durchbruch bildet die zentrale Mitte des Werkes, der die Lebenslinie, den Lebensweg Elisabeths symbolisiert. Der Durchbruch im Material, als vertikale Linie zwischen Himmel und Erde wird durch das einfallende Licht sichtbar. So entsteht ein Lichtweg, der jeweils die Morgen- oder die Abendsonne reflektiert. Perspektivisch soll an der Nordseite der Predigerkirche ein Umfeld entstehen, das zum Verweilen einlädt.

Großzügige Spende ermöglicht die Umsetzung des Projekts
Ute Lieske, ehemalige Eisenacher Dezernentin und Bürgermeisterin a.D., unterstützt das Projekt mit einer privaten Spende von 6000 Euro. Seit Jahrzehnten ist Lieske der Sammlung „Mittelalterliche Kunst in Thüringen“ in der Predigerkirche verbunden. Erbaut als ehemalige Klosterkirche der Dominikaner wurde die Predigerkirche bereits um 1240 der heiligen Elisabeth und Johannes dem Täufer geweiht. Seit 1899 wird sie museal genutzt und beherbergt heute eine der wertvollsten Sammlungen mittelalterlicher Skulpturen in Thüringen.

Patenschaft
Eine besondere Symbolik hat die Übernahme der Patenschaft für die Elisabeth-Skulptur durch Schüler des Martin-Luther-Gymnasiums. Andrea Girbardt, Kunstlehrerin am Gymnasium, wird mit einer 11. Klasse die erste Patenschaft übernehmen, die jeweils nach 2 Jahren an eine andere Klasse übergeht.

Martin Luthers und Elisabeths Lebenswege trennen Jahrhunderte. Dennoch berühren sich ihre Wirkungsorte über das Zeitliche hinaus, so auf der Wartburg und in der Georgenkirche, in der die ungarische Königstochter den Thüringer Landgrafen Ludwig IV. heiratete und in der Martin Luther 1521 predigte. Die ehemalige Lateinschule im vormaligen Klostergebäude, heute Martin-Luther-Gymnasium, wurde auf Betreiben Luthers gegründet, während die ehemalige Klosterkirche mit dem Andenken an Elisabeth verbunden ist.

Der Künstler 
Hardy Raub, geboren in Eisenach, arbeitet seit 1993 als Bildhauer. Er wirkte in zahlreichen internationalen Kunstprojekten mit und intensivierte seine Studien auf Fernreisen, die seine Kunst immer wieder neu prägten. Seine Werke werden sowohl national als auch international ausgestellt und wurden vielfach prämiert. Hardy Raub sieht seine Aufgabe als Bildhauer darin, organische Energie aus der Natur in einer Skulptur zu erfassen und sie über das Werk dahin zu bringen, wo sie gebraucht wird, um aus ihr Kraft zu schöpfen.

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