Land fördert Sanierung des Husenfriedhofs in Bad Salzungen mit 400.000 Euro

Die Sanierung des Husenfriedhofs ist ein wichtiger, weiterer Teil der kommunalen Entwicklungsstrategie der Stadt Bad Salzungen. Das Land fördert das Projekt mit mehr als 400.000 Euro. Der Staatssekretär für Infrastruktur und Landwirtschaft, Dr. Klaus Sühl, übergab heute vor Ort den Förderbescheid an Bürgermeister Klaus Bohl.

Friedhöfe, insbesondere historische Friedhöfe, haben oftmals einen ganz eigenen Charakter. Ihre formale architektonische Gestaltung oft bis ins Detail des Grabmals und die jahrhundertealte Bestattungskultur schaffen eine einmalige, eindrucksvolle Atmosphäre. Dieser hier in Bad Salzungen strahlt diese schwer beschreibbare Anziehungskraft besonders aus, so Sühl.

Hintergrund:
Der Husenfriedhof befindet sich westlich des historischen Stadtzentrums. Er entstand aus dem Kirchhof der Husenkirche, die im 12. Jahrhundert als Steingebäude errichtet wurde. Von kunst-geschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung sind vor allem die Ruine der Husenkirche, die historische Friedhofsmauer, die neuromanische Friedhofskapelle sowie die zahlreichen künstlerisch gestalteten Grabmale.
Zur Weiternutzung des historischen Friedhofs ist eine Überarbeitung und Wiederherstellung der vorhandenen Wege im denkmalgeschützten Bereich notwendig. Wegeeinfassungen sowie teilweise Trag- und Deckschichten sind zu erneuern, um eine verkehrssichere Benutzung zu gewährleisten. Weiterhin sind Maßnahmen zur Ableitung des Oberflächenwassers umzusetzen, um Schädigungen durch Ausspülungen zu vermeiden.

Im Jahr 2017 wurde bereits der östliche Abschnitt der historischen Friedhofsmauer von der Parkplatzzufahrt bis zum östlichen Tor restauriert. Damit ist aber bisher nur ein kleines Teilstück von ca. 17 Metern wiederhergestellt. Nunmehr soll der übrige erhaltene Teil der historischen Friedhofsmauer auf einer Gesamtlänge von 155 Metern restauriert werden. Vorgesehen sind u. a. folgende Arbeiten: Entfernen von pflanzlichen Einwachsungen, Erneuern von Abdeckplatten (Ersatz der derzeitigen Betonplatten durch Natursteinmaterial), Aufbringen einer Schutzbahn am Mauerfuß sowie in Teilbereichen ein statisch notwendiger Neuaufbau. Am Haupttor erfolgt eine Neuabdeckung der vorhandenen Torpfosten, eine Reinigung und Neuverfugung, Formergänzung sowie notwendiger Steinersatz und an manchen Stellen das Auffüllen von Hohlstellen.
Für die Umsetzung dieses Vorhabens hat die Stadt Bad Salzungen eine Förderung im Rahmen des EFRE-Programms nachhaltige Stadtentwicklung beantragt. Die Gesamtkosten betragen ca. 500.600 Euro. Der Anteil der EU-Mittel daran beträgt ca. 400.500 Euro. Der Eigenanteil der Stadt beträgt rund 100.100 Euro.
Auf der Basis der Fortschreibung des Stadtentwicklungskonzeptes der Stadt Bad Salzungen wurden die Schwerpunkte der städtebaulichen Neuordnung und Aufwertung festgelegt und auf die Attraktivitätssteigerung als Heilbad ausgerichtet. In weitaus höherem Maß als andere Städte wird eine Kurstadt nach ihren Aufenthalts- und Gestaltqualitäten beurteilt. Der Gesamteindruck ist dabei von besonderer Bedeutung. Bad Salzungen kann bereits in weiten Teilen der Innenstadt die hohen Erwartungen der Besucher erfüllen. Die Neuordnung und Modernisierung des Bahnhofsareals (Fördersumme 4,3 Mio. Euro) war eines der ersten EFRE-Vorhaben in der laufenden Förderperiode. An der Staatlichen Regelschule „Werratal“ wird derzeit die Schulsporthalle mit Unterstützung von EFRE-Mitteln energetisch saniert. Weitere EFRE-Vorhaben der Stadt sind angemeldet und vorgemerkt.

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