Landrat in singendem Dorf zu Gast

Ihr einjähriges Jubiläum feierte vor kurzem der Frauenchor Großburschla mit einem großen Sängerfest. Viele der rund 1200 Einwohner zählenden Gemeinde waren an diesem Abend Gast der singenden Jubilarinnen. Schließlich ist das Dorf zwischen Hessen und Thüringen eines der musikalischsten im Wartburgkreis. Jeder zehnte Großburschlaer singt in einem Chor.

Auch Landrat Reinhard Krebs hatte seine Glückwünsche an diesem Abend überbracht. «Die Großburschlaer, die zu DDR-Zeiten in der 500-Meter-Sperrzone des Grenzgebietes lebten, haben sich zu keiner Zeit die Freude am Gesang nehmen lassen», freute sich Landrat Krebs mit den vielen Chormitgliedern.
Neben den beiden Männergesangsvereinen «1868 Großburschla» und «Harmonie» gibt es einen Kinderchor und seit rund einem Jahr auch einen Frauenchor. Dieser Chor habe seine Entstehung, so beschrieb es die Vorstandsvorsitzende des Chores, Martina König, einer musikalischen Emanzipationswelle zu verdanken.
«Schließlich wollten die Ehefrauen nicht mehr länger nur im Beisein ihrer Ehemänner ein Lied anstimmen.»
Anfangs trafen sich 15 begabte Sängerinnen, inzwischen sind es 47 Frauen, die unter der Leitung des Eisenacher Dirigenten, Jörg Friese, Kirchenlieder, Gospels, aber auch ein afrikanisches Lied und Abba-Songs in ihrem Repertoire haben. Die 20 bis 70-jährigen Sängerinnen gehören allen Berufsgruppen an. Chefin Martina König betreut tagsüber 95 Milchkühe. Für Landrat Krebs ein Zeichen, «dass Landwirte nicht nur mit Natur und Tieren umgehen können, sondern auch mit Tonleitern.»

Schon im Juni wird Großburschla wieder zum Sängerfest einladen. Dann werden fast 20 Chöre aus Thüringen und Hessen gemeinsam mit dem Männergesangsverein «1868 Großburschla» dessen 140-jähriges Bestehen feiern.

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