Mehr als 4,5 Millionen Besucher am Tag des offenen Denkmals

Weit mehr als 8000 historische Bauten, Parks und archäologische Stätten öffneten am Sonntag zum Tag des offenen Denkmals bei strahlendem Spätsommerwetter in ganz Deutschland ihre Türen für Kultur- und Geschichtsfans. Alle Veranstaltungen zogen über 4,5 Millionen Besucher an. Das teilt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz als bundesweite Koordinatorin der Aktion mit.

Im Mittelpunkt des diesjährigen Denkmaltags stand das Bau- und Gestaltungsmaterial Holz. Die Besucher konnten historische Dachstühle von Kirchen und Schlössern erkunden, kunstvolle hölzerne Innenausbauten und mächtige Balkendecken bestaunen. Fachleute aus Handwerk und Denkmalpflege zeigten die Konstruktionsweise und die Instandsetzung von Fachwerkbauten oder erläuterten die Methode der Dendrochronologie, über die historische Hölzer teilweise bis aufs Jahr genau datiert werden können.

Bundesweit eröffnet wurde der Tag des offenen Denkmals in diesem Jahr von Kulturstaatsminister Bernd Neumann in der Unesco Weltkulturerbestadt Bremen. Rund 30000 Besucher des Denkmaltags in Bremen konnten aus weit mehr als 60 geöffneten Baudenkmälern ihr Programm auswählen.

Neumann sagte anlässlich der Eröffnungsfeier auf dem Bremer Marktplatz vor dem Rathaus zur Bedeutung der Denkmalpflege in Deutschland: „Denkmalschutz, das darf man nicht unterschlagen, ist auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Er erhält und schafft Arbeitsplätze, gerade auch jenseits der Metropolen und Ballungsgebiete. Investitionen in den Erhalt unseres kulturellen Erbes sind deshalb keine Subventionen, sondern Investitionen in die Zukunft unseres Landes.“

Dr. Rosemarie Wilcken, die Vorstandsvorsitzende der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, appellierte an alle: „Denkmalschutz ist eine ebenso private wie öffentliche Aufgabe. Diese geht uns alle an.“

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Seit 1993 koordiniert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz den Tag des offenen Denkmals bundesweit. Die Stiftung steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Sie setzt sich mit ihrer Öffentlichkeitsarbeit und der Bereitstellung finanzieller Mittel seit 1985 für den Erhalt bedrohter Baudenkmäler in Deutschland ein. Seitdem konnte sie mit mehr als 490 Millionen Euro über 4.200 Denkmäler vor dem Verfall retten helfen.

Eisenach war dabei
In Eisenach wurde der Tag in der Alten Mälzerei eröffnet. Oberbürgermeisterin Katja Wolf sprach zur Eröffnung zu den Besuchern. Geöffnet war auch das Internationale Jazzarchiv in der alten Mälzerei.

Über die Holzbearbeitung konnte man sich in der Ostkantine 05 informieren, dort stellte der Verein Automobilbaumuseum Eisenach Methoden der Holzverarbeitung an Automobilen vor. Eine echte Holzwerkstatt wurde vom Vereinschef Wolfram Böhnhadt aufgebaut. Kinder und deren Eltern waren beim Nachbau einen Dixi-Lkws gefragt, natürlich aus Holz.

Der Verein präsentierte auch einen Wartburg 353 WR, einem Nachbau des einst aus dem Werk geklauten Fahrzeuges.

Im Rathaus konnte man einem Blick ins «Goldenen Buch» der Stadt werfen.

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