Mehrheit im Stadtrat für OBI-Antrag

Lebhaft wurde im Eisenacher Stadtrat die Ansiedlung von OBI in Eisenach diskutiert. Es gab pro und kontra, grundsätzliche Diskussionen. Zunächst analysierte Bürgermeister Christian Nielsen den Stand der vorhandenen Verkaufsflächen. 24000 Quadratmeter seien in den Planungen der Stadt. OBI könnte die nichtverplanten restlichen Flächen ausnutzen. Geplant sind rund 5000 Quadratmeter Bau- und Heimwerkerbedarf, 2000 Baufachhandel und 2000 Garten. Intensiv bemühte man sich, dass der Markt ins Zentrum gehe. Vorgeschlagen wurde das AWE-Gelände. Die Verkehrsströme ließen dies jedoch nicht zu. Immerhin werden von OBI täglich 60 Lkw (!) mit Lieferungen erwartet. OBI rechnet täglich mit 3000 zahlenden und 2000 nichtzahlenden Kunden, dies sind 10000 Fahrzeugbewegungen. Durch den Markt soll die Lücke der Versorgung zwischen Bad Hersfeld und Erfurt geschlossen werden. Eindeutig wird der Standort Stregda (ehemals Lagerland) favorisiert. Gäbe es keine Zusage, dann sind die Standorte Herleshausen oder Waltershausen denkbar. Und dies stände einen zukünftigen Oberzentrum Eisenach nicht gut zu Gesicht, so Nielsen.
Stadtrat Siegbert Möller (CDU) ergriff für die Gewerbetreibenden und Handwerker Partei. Eisenach haben eine Angebotsvielfalt, nun kommen nochmals 10000 m² hinzu. In der Stadt gebe es schon viele leere Läden. Er mahnte die langfristige Tragweite der Entscheidung für Eisenachs Innenstadt an. Der Käuferstrom werde aus der Stadt an den Rand gezogen. Es werde notwendig ein Förderprogramm zur Sanierung der Innenstadt aufzulegen.
Karin May (PDS) fragt, wer soll die 60 täglichen Lkw-Ladungen überhaupt kaufen. Mit der Zustimmung zu OBI wende man sich nicht gegen Eisenacher Händler und den Eisenacher Mittelstand. Umgekehrt sei es ebenso, betonte Heiko Gentzel (SPD). Auch die Verbraucher brauchen eine Lobby.
Manfred Lindig (CDU) sprach auch als Vorstand des Gewerbevereins. Mit OBI habe man in Eisenach eine 7,5 fache Flächenüberdeckung bei Baumärkten, der Kaufindex in den neuen Länder liege bei 79,8 bis 90 Prozent. Wäre OBI vor acht Jahren gekommen – eine richtige Entscheidung. Er forderte eine namentliche Abstimmung.
Für mehr Vielfalt sprach sich Gisela Büchner (CDU) aus. Mit 21 Ja-Stimmen, 5 nein und 5 Enthaltungen wurde dem Antrag von OBI zugestimmt.
Jetzt erfolge die Einleitung der Planungen wie Raumordnung und Baulietplanung. Standort ist Stregda.

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