Mehrwert für Eisenach – Wartburgarena auch für Veranstaltungen nutzen

Bildquelle: Zahlreiche Kulturschaffende, Vereinsvertreter und Interessierte folgten der Einladung von Oberbürgermeister Christoph Ihling zum gemeinsamen Austausch. © Stadt Eisenach/Katja Schmidberger
Zahlreiche Kulturschaffende, Vereinsvertreter und Interessierte sind unlängst der Einladung von Oberbürgermeister Christoph Ihling zu einer Veranstaltung gefolgt, bei der die geplante Multifunktionsarena O1 in Eisenach vorgestellt wurde. Der Baustart erfolgt Mitte diesen Jahres mit Sicherungs- und Rückbauarbeiten.
Die rege Teilnahme und intensive Diskussion zeigten das Interesse der Kulturszene an den Möglichkeiten und Herausforderungen, die dieses Großprojekt mit sich bringt. Die neue Wartburgarena mit 4000 Sitzplätzen wird zu großen Teilen vom Spitzen- und Vereinssport sowie Schulsport genutzt werden. Es bieten sich aber auch Möglichkeiten, die Halle für ausgewählte Veranstaltungen zu nutzen, um sie besser auszulasten.
Der Hauptamtliche Beigeordnete Ingo Wachtmeister kam in Vertretung von Oberbürgermeister Christoph Ihling und begrüßte die Gäste.
Die Veranstaltung bot Raum für einen offenen Dialog über Nutzungsperspektiven. Es wurde erörtert, inwiefern die Wartburgarena neben Spitzen-, Vereins- und Schulsport auch für kleinere Kulturveranstalter und Vereine attraktiv und zugänglich sein kann.
„Wir freuen uns, dass nun auch die Kulturakteure und die Kulturveranstalter dieser Stadt Teil dieser spannenden Entwicklung werden können“, sagte Ingo Wachtmeister zu Beginn. Geschäftsführer Dr. Heiner Peschers vom Institut für Sportstättenberatung (IFS) stellte das Projekt in einer Präsentation vor. Das Unternehmen erstellt das künftige Betreibermodell für die Wartburgarena.
Auch kritische Stimmen zur Umsetzung
Neben der positiven Resonanz aus der Gesprächsrunde gab es auch kritische Anmerkungen. Einige Teilnehmer bezweifelten, ob Eisenach tatsächlich aufgrund der aktuell geplanten Einschränkungen im Brandschutz große Konzerte anziehen kann, die die Auslastung der Arena sicherstellen. „Es fehlt an der Infrastruktur“, verwiesen Vertreter der lokalen Musikszene u.a. auf das Thema der Stellplätze. Als Gegenargument wurden von Stadtseite die Park-Ride-Flächen in Eisenach, die gute Verkehrsanbindung an die Autobahn 4 und den öffentlichen Personennahverkehr genannt (ICE, regionaler Busverkehr), der inkludiert in einem Ticketpreis bei Veranstaltungen für Gäste sicherlich auch attraktiver werden wird.
Technische und organisatorische Anforderungen wurden ebenso diskutiert. Insbesondere der Brandschutz und Voraussetzungen im Vorfeld von Veranstaltungen wurden differenziert beleuchtet. Einige Kulturakteure merkten an, dass die geplanten Ausstattungen und Vorgaben derzeit nicht alle Bedürfnisse von Veranstaltern abdecken würden. Ein weiterer Punkt war die Frage der finanziellen Machbarkeit für kleinere Veranstalter. Die zu erwartenden Mieten der Arena könnten regionale Kulturvereine und kleinere Veranstalter eventuell nicht stemmen, so der Tenor.
„Es handelt sich um ein sehr komplex finanziertes Projekt, das sich in einer Bestandssituation wiederfindet, die nicht alles ideal abbilden kann“, erklärte Dr. Heiner Peschers. Ingo Wachtmeister betonte, dass zwischen maximal Möglichem und maximal Notwendigem auch aufgrund der Kostendimensionen abgewogen werden muss.
Blick in die Zukunft
Trotz dieser Herausforderungen waren sich die meisten Teilnehmer einig, dass das O1 eine Chance für Eisenach darstellt. Gemeinsam mit Vertretern der Stadtverwaltung wurden konkrete Ideen gesammelt, wie die Arena von Beginn an als vielseitiger Ort für Kultur und Sport gestaltet werden kann. „Die heutige Diskussion hat gezeigt, wie wichtig der Austausch zwischen Stadt, Vereinen, Kulturinstitutionen und Kulturschaffenden ist. Nur gemeinsam können wir sicherstellen, dass die Arena zu einem lebendigen Zentrum für alle wird“, sagte der Beigeordnete für Kultur, Ingo Wachtmeister. Der offene Dialog zur Nutzung der Wartburgarena soll fortgeführt werden. Das forderte auch der Direktor der AWE-Stiftung „Automobile Welt“: „Bleibt im Gespräch mit uns“, gab Enrico Martin den Planern mit auf den Weg.