Menschenfeindlichkeit in Zeiten von Flucht und Asyl

Innenminister Poppenhäger bei Fachtagung für Führungskräfte der Polizei

Thüringens Minister für Inneres und Kommunales, Dr. Holger Poppenhäger, besuchte am 12. November 2015 am Bildungszentrum in Gotha die Fachtagung für Führungskräfte der Polizei zum Thema „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit in Zeiten von Flucht und Asyl“ des Institutes für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung der Universität Bielefeld.

Der Minister zeigte sich beeindruckt, dass mehr als 130 Führungskräfte der Einladung zur Fachtagung gefolgt sind.

Unsere Polizeibeamtinnen und -beamten wenden sich damit den Ursachen der Menschenfeindlichkeit zu. Dieses gemeinsame Bemühen verdient meine absolute Wertschätzung,  so der Minister. Kein Mensch ist ohne Vorurteile, doch wir müssen uns dieser Vorurteile bewusst werden, damit die Missstimmung neben dem bloßen Gedanken nicht zum Ausdruck persönlicher Haltung wird, erklärte der Minister in seiner Rede.

Es werden immer mehr Menschen gezwungen, ihre Heimat zu verlassen und suchen Zuflucht in einem direkten Nachbarland. Einige davon machen sich auf den Weg nach Europa. Allein seit Januar diesen Jahres sind rund 800.000 Menschen nach Deutschland gekommen. In den 11 Erstaufnahmeeinrichtungen des Freistaates sind derzeit rund 4.600 Flüchtlinge untergebracht. Dies stellt auch an die Thüringer Polizei neue Herausforderungen. Es ist notwendig, dass insbesondere die Führungskräfte der Thüringer Polizei auf die Bewältigung dieser Situation vorbereitet werden und im Umgang mit den unterschiedlichen sozialen, religiösen und ethnischen Bevölkerungsgruppen sensibilisiert sind.

Die zuständigen Behörden für Ordnung und Sicherheit können jedoch erst dann tätig werden, wenn die Auswirkungen der feindseligen Haltung bereits in Taten umgeschlagen sind. Deshalb ist es so wichtig, die Ursachen der Menschenfeindlichkeit zu bekämpfen, so Dr. Poppenhäger abschließend.

Das Projekt zur „Gruppenbezogenenen Menschenfeindlichkeit“ geht der Frage nach, wie Menschen aus den verschiedensten Teilen der Welt, deren Kultur und Sozialisation in unserer Gesellschaft wahrgenommen werden und oftmals mit feindseligen Mentalitäten konfrontiert sind. Gerade diese Frage ist auch bei der täglichen polizeilichen Arbeit im Umgang mit Flüchtlingen und ausländischen Mitbürgern wesentlicher Bestandteil.

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