«Mittelalterlicher Europareiseweg» durch Eisenach

Heute wäre es eine Bundesautobahn, vielleicht wie die A 4, oder mehr noch, eine Europastraße. Tatsächlich verlief sie ungefähr zwischen Erfurt und Eisenach nahe der B 7 und zwischen Eisenach und Vacha/Hünfeld im Bereich der B 84. Ihr Name war vornehm: «Via Regia» – Königsweg.
Seit dem 14. Jahrhundert war sie war sie teilweise die «Hohe Straße», die manchmal auch Abzweigungen und parallel verlaufende Straßen hatte. Unsere Via Regia war die Verbindung zwischen Ost- und Westeuropa.
Auf dieser Straße reisten Kaufleute, Soldaten und fromme Pilger. So gab es Informationsaustausch zwischen Orient und Okzident. Heute ist sie deshalb auch als «Europäische Kulturstraße» vom Europarat ausgezeichnet. Damals war sie durch «Straßenzwang» privilegiert. Das hieß konkret, die Reisenden mussten an Kaiser oder König. Später an den Landesherren, eine Straßenbenutzungsabgabe zahlen! Dafür wurde die «Königsstraße» mehr schlecht als recht befahrbar gehalten.
Sie stand unter besonderem Friedensschutz. Bezüglich Straßenräubern und Raubrittern war das zur Sicherheit der Reisenden besonders wichtig.
Diese «Europäische Kulturstraße» verdient die Aufmerksamkeit derer, die an Heimatgeschichte, Kultur und Bildung interessiert sind.
Sie nützt dem Tourismus, den Hoteliers, de n Händlern und Gewebetreibenden unsere Stadt Eisenach. Die Stadt Fulda hat beispielsweise die «Hohe Straße» mit Straßenfesten und anderen Events vermarktet. «Um diese kulturgeschichtliche Kleinod bekannt zu machen, brauchen wir, angesichts der aktuellen Finanznot der Stadt, neben bereits vorhandenen Sponsoren weitere großzügige Spender», argumentiert SPD-Stadtratsmitglied und Historiker Dr. Wolfgang Schenk mit Blick auf einen Antrag der SPD-Ratsfraktion zur nächsten Stadtratssitzung, der auf die Anbringung von Schildern «Via Regia» im Stadtgebiet Eisenachs einschließlich Erläuterungsschildern abzielt.
Die Schilder wären, so Dr. Wolfgang Schenk, vom Aussehen identisch mit den bereits in Erfurt, Gotha und Görlitz angebrachten, welche die Eisenacher Initiativgruppe «Via Regia» mit dem Erfurter Professor Herrman H. Saitz im Auge hat.
«Wer diese Aktion finanziell unterstützen möchte, wendet sich zur Kontaktaufnahme bitte an das Büro des SPD-Landtagsabgeordneten Heiko Gentzel im Goldenen Löwen in der Marienstraße 57 in Eisenach (Tel. 03691/742030), speziell an dessen Mitarbeiter Frank Fey, der ehrenamtlicher Geschäftsführer der SPD-Stadtratsfraktion Eisenach ist», erläutert Dr. Wolfgang Schenk. Die SPD der Stadt Eisenach und die Mitglieder der SPD-Stadtratsfraktion werden sich selbst an der Finanzierung der Schilder und deren fachmännische Anbringung beteiligen.

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