Modellprojekt Klimaschutz neigt sich dem Ende zu

Kürzlich lud die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) nach Osnabrück zu einer Veranstaltung im Rahmen des Modellprojekts „Klimaschutz in Kommunen“, an dem sich Eisenach mit zwei weiteren Städten drei Jahre lang beteiligt. Motto der Veranstaltung: „Das Geld liegt auf dem Dach. Klimaschutz in Zeiten knapper Ressourcen“. Rund 100 Interessierte fanden den Weg zur DBU, darunter aus Eisenach Bau- und Umweltdezernentin Gisela Rexrodt und Referent Ralf Päsler.

Ein Fazit der Veranstaltung: Immer mehr Kommunalpolitikern wird mittlerweile klar, dass mit Klimaschutz Geld zu verdienen ist, Geld, das die Städte und Gemeinden dringend benötigen. Nach einer Schätzung von Experten wurden in Deutschland im Jahre 2009 über 6,6 Milliarden Euro in der Branche „Erneuerbare Energien“ umgesetzt. 2020 wird mit 12,3 Milliarden Euro gerechnet.

Fachleute aus Politik, Verwaltung und Wissenschaft diskutierten in Osnabrück praxisnahe Finanzierungsmethoden. Dezernentin Gisela Rexrodt erläuterte, wie es in Eisenach gelungen ist, im Laufe der letzten Jahre knapp 100000 Euro Betriebskosten in städtischen Gebäuden einzusparen. Mit der Erstellung eines ersten Energieberichtes war allen Verantwortlichen deutlich geworden, wo die größten Einsparpotenziale lagen und liegen. Die energetische Sanierung ihrer Gebäude hat für die Stadt Eisenach deshalb Priorität.

Ein Höhepunkt des Modellprojektes „Klimaschutz in Kommunen“, so schilderte die Dezernentin, war die Erstellung einer CO2-Bilanz, wobei Eisenach die erste Stadt Thüringens mit einer solchen Aufstellung über den gesamten Kohlendioxid-Ausstoß ist. Ein erwartungsgemäßes Ergebnis dieser Bilanz ist, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien weiter forciert werden muss.

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Während die Photovoltaik – Stromerzeugung durch Sonnenlicht – bereits einen relativ guten Ausbaustand in Eisenach erreicht hat, bedarf es weiterer massiver Anstrengungen bei der Ausnutzung der Windenergie und bei Biomasse. Nicht zu unterschätzen sind hierbei auch die steuerlichen Auswirkungen auf den städtischen Haushalt: Eine Windenergieanlage kann innerhalb von zwanzig Jahren bis zu 2,4 Millionen Euro an Wertschöpfung durch Steuern, Gewinne und Beschäftigung generieren.

Darüber hinaus kann aber das Ziel von 40 Prozent weniger CO2 bis 2020 nur erreicht werden, wenn insbesondere auch in der Wirtschaft deutlich mehr Energie eingespart wird. Auch dies, so Rexrodt, kann ein Standortvorteil sein.

Die Baudezernentin unterstrich noch einmal, dass die Klimaschutzaktivitäten in Eisenach auch nach Ende des Modellprojekts und der Förderung durch die DBU fortgesetzt werden. Als wesentliches Instrument hat sich dabei die Einbeziehung von lokalen Akteuren aus Wirtschaft, Handwerk, Banken und Verwaltung bewährt. „An dieser erfolgreichen Zusammenarbeit wollen wir auch künftig festhalten“ so Rexrodt.

Zum Projekt „Klimaschutz in Kommunen“ wird es im Frühjahr einen Abschlussbericht geben. Weitere Informationen: www.eisenach.de/klimaschutz

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