Neue Serie: Neuigkeiten im Eisenacher Stadtarchiv (4)
Schriftwechsel einer Eisenacherin mit Hermann Hesse

Erst jüngst wurde dem Eisenacher Stadtarchiv eine wertvolle Fotosammlung übergeben. Doch war diese Schenkung bei weitem nicht die einzige, die 2007 den Bestand des Stadtarchivs bereichert hat. Manches Neue kam hinzu und es lohnt sich, in diesen neuen Quellen zur Lokalgeschichte zu stöbern.

Neuigkeiten im Eisenacher Stadtarchiv (4):
Schriftwechsel einer Eisenacherin mit Hermann Hesse

Überraschendes birgt der Nachlass einer heute fast vergessenen Eisenacherin, der 2007 dem Archiv übergeben wurde. Nur Insidern wird der Name Edith Dreher noch ein Begriff sein. Sie wurde 1905 geboren und lebte bis zu ihrem Tod 1980 als Pfarrgehilfin und freie Schriftstellerin in Eisenach in der Barfüßerstraße 26.
Besonders spannend ist der Briefwechsel, den Edith Dreher geführt hat. So finden sich in ihrem Nachlass Briefe und Karten des 1918 abgedankten letzten deutschen Kaisers Wilhelm II. aus dem Exil im holländischen Doorn, vornehmlich von seiner Frau Hermine. Auch mit dem weithin bekannten Autor Hermann Hesse korrespondierte die Dreher, wenngleich sich dessen Rückäußerungen meist auf wenige Zeilen umfassende Dankschreiben beschränkten. Wertvoll ist ein „Hermann-Hesse-Autograph“ aber allemal, nicht zuletzt deshalb, weil wir so erfahren, dass der große Dichter 1915 selbst einmal in Eisenach gewesen ist.
Nur Weniges aus ihrem nicht unbeträchtlichen Werk fand als Buch einen breiteren Leserkreis. Ihre stark religiös motivierten Texte hatten aber wohl ohnehin nie die Chance, Bestseller zu werden.

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