Neujahrsgrußwort der Oberbürgermeisterin Katja Wolf
Liebe Eisenacherinnen,
Liebe Eisenacher,
ein Jahr hat 365 Tage. Das ist eine Binsenweisheit. Ich hoffe, dass es für Sie glückliche Tage waren.
Ich gestehe, im Jahr 2012 hat sich für mein Gefühl die Erde etwas schneller gedreht, die Zeit ist gerast. Es war ein ereignisreiches Jahr für die Stadt Eisenach und seit 1. Juli darf ich diese städtischen Ereignisse aus einer anderen Warte heraus, aus der Position der Oberbürgermeisterin begleiten, befördern. Ja, diese Stadt hat viele Probleme – aus meiner Sicht lösbare Probleme. Es braucht Zeit und guten Willen von allen Seiten. Gemeinsam mit dem Stadtrat sind wir da schon ein paar Schritte vorangekommen, auch wenn der Stadtrat und ich vielleicht noch ein wenig brauchen, um uns aneinander und die jeweilige Arbeitsweise zu gewöhnen. Aber das wird schon, mit Toleranz und gegenseitigem Respekt. Meine Hand bleibt ausgestreckt.
Ich will hier nur kurz auf zwei besondere Aspekte der Stadtpolitik eingehen: Steuererhöhungen sind kein Spaß – für niemanden. Aber sie sind nötig und es werden weitere Belastungen folgen. Alle sind gefragt, ihren Beitrag zu leisten, um unsere schöne Stadt wieder finanziell handlungsfähig zu machen. Wir werden im kommenden Jahr weitere Schritte gehen, um Strukturen zu verändern. Die Kreisfreiheit muss schnellstmöglich ein Ende haben. Auch dafür werde ich mich mit ganzer Kraft einsetzen.
Die Wartburgregion ist eine starke Wirtschaftsregion. Die gerade beginnende Produktion des neuen Opel ADAM ist ein wichtiger Beleg dafür. Diese wirtschaftlichen Potenziale gilt es – auch bei der touristischen Entwicklung – gemeinsam zu stärken.
Mit Beginn des Jahres 2013 werden mich die neu gewählten Beigeordneten, Bürgermeister Andreas Ludwig und Dezernentin Prof. Dr. Dorothea Hegele, unterstützen. Ich freue mich auf eine gute und konstruktive Zusammenarbeit mit beiden zum Wohle der Stadt Eisenach.
Das vergangene Jahr war kein vertanes Jahr. Gemeinsam mit dem Stadtrat und vor allem den Bürgerinnen und Bürgern in Kernstadt und Ortsteilen haben wir vieles erreicht. Neben vielen «kleinen» großen Dingen, sind nun die Weichen für die erste Gemeinschaftsschule gestellt. Und wir gehen mit großen Schritten auf den Höhepunkt der Luther-Dekade zu, die Projekte sind angeschoben. Da braucht es aber auch die Hilfe der Bürger, ihren Gemeinsinn. Ich bin nicht glücklich, wenn ich als Bittstellerin auftreten muss, aber das gehört schon seit einiger Zeit offenbar zum Berufsbild einer/s Eisenacher OB. Die Stadt wird die finanzielle Last, etwa für die Sanierung des Lutherdenkmals oder bei der Neugestaltung der Esplanade, nicht allein schultern können.
Aber ich bin zuversichtlich, dass wir es gemeinsam schaffen. Die Rettung des Theaters am Markt durch die Menschen dieser Stadt und dieser Region darf da beispielgebend angeführt sein.
Genau da bin ich an der Stelle der ganz besonderen Momente in meiner bisherigen Amtszeit. Die vielen Begegnungen mit den Menschen dieser Stadt haben mir Kraft und Mut gegeben. Diese Stadt ist schön und reizvoll, aber dies vor allem wegen ihrer Menschen, von denen sich so viele im Ehrenamt für andere einsetzen. Das sind Menschen, die sich für Kinder, für die Sicherheit, für die Kultur, in der Politik, für die Umwelt, im Sport, für Behinderte, für Senioren und in vielen anderen Bereichen bis an die Grenzen der eigenen Kraft engagieren. Ihnen gebührt mein besonderer Dank! Die Verwaltung und der Stadtrat können Straßen bauen lassen, damit wir einen bestimmten Punkt auf der Landkarte erreichen. Aber diese Menschen bauen die Straßen, die direkt in Herzen führen.
Liebe Eisenacherinnen und liebe Eisenacher, wir sind alle herzlich eingeladen, auch 2013 an dieser Straße mit zu bauen.
Ich bitte Sie um Ihre Ideen und Ihr Engagement. Mischen Sie sich ein!
Ich wünsche Ihnen allen ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2013
Katja Wolf
Oberbügermeisterin