NSU-Ausstellung eröffnet online

Das Jahresprojekt Der NSU. Das Trauma eines Landes wird am Freitag, den 16. April um 18 Uhr mit der Ausstellung Eine Reise durch Deutschland. Die Mordserie des NSU mit Dokumentarfotos der Hamburger Fotografin Paula Markert eröffnet.

Aufgrund der aktuellen Pandemielage findet die Eröffnung online statt. Auf der Internetseite www.nsu-ausstellung.de können sich Besucher_innen via Livestream zuschalten und das Programm am Bildschirm verfolgen. Auf dieser Seite ist dann auch die digitale Ausstellungsbesichtigung möglich. Die Theaterpremiere kann über den Link http://www.trauma-eines-landes.de/ verfolgt werden.

Schirmherr Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff, Minister für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten und Chef der Thüringer Staatskanzlei, MdB Martina Renner, und Oberbürgermeisterin Katja Wolf sprechen die Grußworte. MdL Madlen Henfling eröffnet im Anschluss die Ausstellung.

Programm
18 Uhr – Grußworte Prof. Dr. Benjamin-Immanuel Hoff/Oberbürgermeisterin Katja Wolf
18.06 Uhr – Interview mit der Künstlerin Paula Markert beim Ausstellungsaufbau
18.21 Uhr – Grußworte Martina Renner (MdB)/Solveig Negelen (Heinrich Böll Stiftung Thüringen)
18.30 Uhr – virtueller Ausstellungsrundgang
18.45 Uhr – Pause
19 Uhr – Premiere „Weißes Mäuschen – warme Pistole“ (Theater am Markt (TAM)/Landestheater Eisenach (LTE)) mit anschließendem Theatergespräch via Chat

Die Ausstellung wird bis 13. Juni verlängert und kann während der Corona-Einschränkungen digital besichtigt werden.

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Der dreitägige ausstellungsbegleitende Fotoworkshop mit der Künstlerin Paula Markert zum Thema „Geschichten erzählen mit dokumentarischer Porträtfotografie“ findet vom 11. bis 13. Juni statt. Anmeldungen sind bis 9. Juni über info@boell-thueringen.demöglich. Teilnehmen können Jugendliche und Erwachsene ab 15 Jahren. Die Teilnahmegebühr für den gesamten Workshop beträgt 30 Euro, ermäßigt 15 Euro. Auf Anfrage wird eine mögliche Förderung der Teilnahmegebühr geprüft.

Das Projekt
Die rechtsextreme Terrorgruppe Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) ermordete zwischen 2000 und 2007 neun Menschen mit Migrationshintergrund und eine Polizistin. Weiter verübten sie 43 Mordversuche, drei Sprengstoffanschläge und 15 Raubüberfälle. Für ihre Taten konnten sie auf ein weit verzweigtes Unterstützernetzwerk zurückgreifen, in dem sich neben Funktionären rechtsextremer Parteien auch V-Personen des Verfassungsschutzes befanden.

Am 4. November 2011 fand der NSU mit der Selbsttötung von Uwe Mundlos und Uwe Bönhardt in Eisenach sein Ende. Erst danach wurde die Existenz der Terrorgruppe überhaupt entdeckt.

Bis heute sitzt der Schock über das beispiellose Versagen der Behörden, über das Ausmaß der Taten und des Netzwerkes des Trios tief in unserer Gesellschaft.

Im Rahmen des Kooperationsprojektes Das Trauma eines Landes: der NSU. Jahresprojekt für Courage und Demokratie in Eisenach sollen wichtige Fragen zum NSU-Komplex und zu rechtsextremistischen Erscheinungsformen gestellt werden. In Eisenach und Umgebung finden Ausstellungen, Theateraufführungen, Podiumsgespräche, Filme und Buchvorstellungen statt.

Das Projekt ist eine Kooperation der Stadt Eisenach, des Landestheaters Eisenach, Theater am Markt TAM, Kunstpavillon Eisenach, Lokale „Partnerschaft für Demokratie“ Eisenach und Wutha-Farnroda, DGB, Antifaschistische Linke Eisenach, Bündnis gegen Rechtsextremismus Eisenach, Jugendbüro RosaLuxx und der Heinrich-Böll-Stiftung Thüringen e.V.

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