Oberbürgermeisterin besuchte Theaterwerkstätten

Nach dem verheerenden Brand der Theaterwerkstatt im letzten Jahr besuchte erneut Oberbürgermeisterin Katja Wolf gemeinsam mit Andris Plucis (Intendant Landestheater Eisenach) heute (9. Juli) die Theaterwerkstatt sowie Übergangsquartier im Gewerbegebiet Krauthausen. Dabei hat sie sich einen Überblick über die aktuellen Arbeitsbedingungen verschafft. Katja Wolf nutzte gleichzeitig auch die Möglichkeit mit den Mitarbeitern vor Ort darüber zu sprechen, wie die Übergangsvariante funktioniert, wo der Druck am Größten ist und wo es Probleme gibt.

Ihren Rundgang begannen Katja Wolf und Andris Plucis im vom Brand stark beschädigten Werkstattgebäude in der Goethestraße. Der Dachstuhl ist komplett ausgebrannt.

In den unteren Räumen sieht man deutlich – was das Feuer nicht zerstört hat, wurde vom Wasser vernichtet, bedauerte Andis Plucis.

Technischer Direktor Andreas Risto erklärte, dass die Räume über ein viertel Jahr getrocknet sind, aber die Restfeuchte immer noch hoch ist. Die Räume können nach wie vor nicht genutzt werden. Auch der Geruch des Feuers steckt noch im kompletten Gebäude.

Der Kostümfundus ist derzeit im ehemaligen Maschinenraum zwischengelagert. Einige der Kostüme konnte gereinigt werden, andere wurden gespendet. Die Kulissen, Möbel und Requisiten aus dem ehemaligen Kulissenlager befinden sich im Ausweichquartier in Krauthausen. Geplant ist der Neubau des Kulissenlagers. Dort soll in Zukunft der komplette Fundus des Theaters zentral an einem Ort aufbewahrt werden.

Das Gebäude ist einfach so kaputt, dass es neu gemacht werden muss, resümierte Oberbürgermeisterin Katja Wolf.

Geplant ist die Sanierung des Gebäudes. Andreas Risto erklärte:

Die Bausubstanz ist in einem guten Zustand, deshalb lohnt es sich in diesem Fall zu sanieren.

Genaue Planungsunterlagen liegen zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vor. Ein erster Kostenvoranschlag beziffert rund 4,5 Millionen Euro für die komplette Sanierung mit Anbau.

Wir bereiten nun alles vor, um mit dem Land so schnell wie möglich in Verhandlung zur Finanzierung zu treten. Ich bin mir sicher, dass man dann zügig und einvernehmlich zu einer guten Lösung kommt, so die Oberbürgermeisterin.

Ausweichquartier im Gewerbegebiet in Krauthausen
Als Ausweichquartier für die Werkstatt konnte eine Halle im Gewerbegebiet in Krauthausen gefunden werden.

Ich bin einfach Runden durch das Gewerbegebiet in Krauthausen gefahren und habe dabei die Halle entdeckt, erzählte Andreas Risto.

Die Gemeinde Krauthausen hat dann den Kontakt zum Eigentümer vermittelt. Im Erdgeschoss der Halle befinden sich die Sozialräume für die vier Mitarbeiter, die das Quartier übergangsweise bezogen haben. Im Obergeschoss haben die Dekorationsabteilung, die Schlosserei mit einem separaten Schweißraum, die Tischlerei und der Malsaal ihren Platz gefunden. Auch Teile des Fundus, wie Möbel, elektrische Geräte und Requisiten, werden in der Halle aufbewahrt.

Mit der Halle haben wir Glück gehabt, die Arbeitsbedingungen sind gut, so Andris Plucis.

Dem stehen jedoch die hohen Betriebskosten sowie die weite Entfernung zum Theater im entgegen, bedauerte Plucis. Betty Otto, Mitarbeiterin im Malsaal, ergänzte:

Wir sind auch sehr weit weg von den Kollegen und vom Theatergeschehen an sich. Das ist schade, denn der Zusammenhalt ist das, was uns immer ausgemacht hat.

Ziel ist es, so schnell wie möglich in die Innenstadt zurückzukehren, waren sich alle Anwesenden einig.

 

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