Oberbürgermeisterin Katja Wolf zu Besuch bei der Eisenacher Tafel

Am gestrigen Donnerstag, 20. Oktober, stattete Oberbürgermeisterin Katja Wolf der Eisenacher Tafel in der Friedensstraße 17 einen Besuch ab, um sich ein Bild von der aktuellen Situation vor Ort zu machen.

Ich bin zutiefst dankbar, dass sich diese Menschen so engagiert für Bedürftige einsetzen und sich auch von den neuen Problemen in Zeiten von Ukraine-Krieg und Energiekrise nicht unterkriegen lassen, sagte sie.

Mit den steigenden Lebenshaltungskosten und insbesondere den erhöhten Lebensmittelpreisen sind zunehmend mehr Menschen auf die Dienste der Tafeln angewiesen. Auch die Eisenacher Tafel unter dem Dach der Caritas bekommt diese Veränderungen deutlich zu spüren. Gleichzeitig muss die Einrichtung ihre eigenen steigenden Betriebskosten wie etwa den Treibstoff für die Lebensmittel-Transporter und die Unterhaltung der Fahrzeuge decken.

Zurzeit verzeichnen die Mitarbeitenden doppelt so viele Abholer*innen wie vor dem Ukraine-Krieg. Pro Ausgabetag kommen rund zehn Neuanmeldungen hinzu. Die gespendeten Abgabemengen der beteiligten Supermärkte sind jedoch gleich geblieben. Einige Supermärkte arbeiten zudem nicht regelmäßig oder gar nicht mit der Tafel zusammen, so dass nicht mit einer verlässlichen Spendenmenge kalkuliert werden kann. Auch ist das Einzugsgebiet der Tafel-Kund*innen sehr viel größer als das Gebiet, auf dem aktuell durch die Tafel-Transporter Lebensmittel der spendenden Supermärkte abgeholt werden.

Viele Geflüchtete aus der Ukraine nutzen das Angebot der Eisenacher Tafel. Derzeit besitzen 424 geflüchtete Ukrainer*innen einen Tafel-Ausweis. Regelmäßig kommen etwa 100 bis 120 ukrainische Abholer*innen in die Einrichtung, um sich mit Lebensmitteln zu versorgen. Viele von ihnen holen Lebensmittel ohne gültigen Tafelausweis, da ihre Leistungsbescheide entweder noch fehlen oder es durch die sprachlichen Barrieren zu Verständigungsproblemen kommt. Jedoch kann auch mit einem abgelaufenen Ausweis ein Paket abgeholt werden, die nötigen Unterlagen brauchen die Abholer*innen dann nur nachzureichen.

Hintergrund
Die Eisenacher Tafel wird vom Caritasverband für das Bistum Erfurt e. V. betreut. Derzeit ist eine Person festangestellt, drei arbeiten ehrenamtlich, sechs sind über Maßnahmen des Jobcenters in der Einrichtung tätig. Die Arbeit der Tafel ist ein Unterstützungsangebot bei geringem Einkommen und ist vollumfänglich spendenbasiert. Bis Ende September 2022 wurden bereits 6570 Lebensmittelpakete ausgegeben. Das sind im Durchschnitt 730 Pakete pro Monat. Im vergangenen Jahr waren es zum Jahresende 7270 Lebensmittelpakete. Aktuell kommen etwa 320 Abholer*innen pro Ausgabetag. Ausgabetag ist donnerstags. Vor dem Ukraine-Krieg waren es etwa 150 Menschen pro Ausgabetag, im Jahr 2021 rund 120.

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